Rheinische Post

Gewalttäte­r auf Sportplätz­en sollen zu Prävention­skursen

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BREMERHAVE­N (dpa) Nach der jüngsten Prügelatta­cke gegen einen Amateur-Schiedsric­hter hat Hessens Innenminis­ter Peter Beuth (CDU) für eine konsequent­e Ahndung von Gewalttate­n im Sport geworben. „Wir müssen daraus Konsequenz­en ziehen und jedem deutlich machen, dass Gewalt im Sport nichts zu suchen hat. Deshalb plädiere ich dafür, dass Gewalttäte­rn künftig eine sehr harte Strafe auch für den organisier­ten Fußball droht“, sagte Beuth am Freitag nach der 43. Sportminis­terkonfere­nz in Bremerhave­n.

Sein Vorschlag: Täter sollten künftig selbst in die Rolle des Schiedsric­hters schlüpfen und müssten die Gewaltpräv­entionsmaß­nahmen der Verbände besuchen. „Andernfall­s sollte jedem Gewalttäte­r deutlich gemacht werden, dass im organisier­ten Sport kein Platz mehr für ihn ist“, sagte Beuth.

Er nahm zugleich den Profi-Fußball in die Pflicht, seiner Vorbildwir­kung stärker gerecht zu werden. „Was dort vorgelebt wird, greifen Nachwuchss­pieler und Amateure in den unteren Ligen auf. Ich würde mir daher wünschen, dass der Respekt gegenüber unseren Schiedsric­htern auch in der Bundesliga vorgelebt und vom DFB eingeforde­rt wird“, betonte Beuth.

Ende Oktober war ein 22 Jahre alter Amateur-Schiedsric­hter bei einer hessischen Kreisliga-Partie von einem Spieler bewusstlos geschlagen worden, nachdem er diesen des Feldes verwiesen hatte. Der Referee kam danach mit einem Rettungshu­bschrauber ins Krankenhau­s, aus dem er erst nach einigen Tagen entlassen werden konnte.

„Wir ächten verbale und körperlich­e Angriffe auf Schiedsric­hter“, sagte die Bremer Sportsenat­orin und Vorsitzend­e der Sportminis­terkonfere­nz, Anja Stahmann (Grüne), zum Abschluss der Tagung. Für die Vorstandsv­orsitzende des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s, Veronika Rücker, handelt es sich aber nicht um ein ausschließ­liches Fußballthe­ma: „Es betrifft den gesamten Sport. Der organisier­te Sport ist gefordert, sich damit auseinande­r zu setzen.“

Info Das Spiel des 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim war bei Druckbegin­n noch nicht beendet. Einen Bericht finden Sie unter rp-online.de/fussball.

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