So findet man in Düsseldorf einen Kita-Platz
Das Angebot an Betreuungsplätzen ist knapp – ein Sorgenthema für viele Eltern. Eine Garantie gibt es zwar nicht. Mit diesen sechs Tipps optimieren Bewerber aber ihre Chancen.
Das nächste Kita-Jahr beginnt erst im August, bei der Verteilung der Plätze läuft aber bereits die heiße Phase – eine Zeit des Hoffens und Bangens bei den Eltern. Denn die Plätze sind im wachsenden Düsseldorf knapp. Hunderte Anmeldungen für ein paar freie Plätze sind keine Seltenheit. Wir haben mit Kita-Leitungen, Eltern und Jugendamt gesprochen. Sechs Tipps, wie sich die Chancen optimieren lassen.
Den Kita-Navigator richtig nutzen
Wer einen Platz bekommen will, muss sich über die Online-Plattform anmelden. Der Kita-Navigator ist dazu auch eine Datenbank: Es lassen sich Einrichtungen nach vielen Kriterien vom Standort bis zu pädagogischen Besonderheiten finden. So lässt sich eine Liste mit vielversprechenden Einrichtungen erstellen. Bis zum Stichtag 1. Februar können sich Eltern in dem System für bis zu 15 Kitas vormerken lassen. Aber Achtung: Nur Einrichtungen anklicken, an denen man wirklich interessiert ist. Wer einen Platz ablehnt, droht den Rechtsanspruch zu verlieren. Das Löschen von Vormerkungen ist umständlich und nur mithilfe des iPunkts Familie möglich, also mit denVormerkungen im Navigator warten, bis man sicher ist.
Öffentliche Termine besuchen Die Mehrzahl der Kitas bietet einen„Tag der offenen Tür“. Die Termine finden sich oft im Kita-Navigator, teilweise müssen sie erfragt werden. Das ist die beste Gelegenheit, um einen Blick in die Einrichtungen zu werfen, Fragen zu stellen – und einen persönlichen Eindruck zu hinterlassen. Letzteres ist insbesondere bei Elterninitiativen wichtig, die genau wissen wollen, wen sie aufnehmen, da die Mitarbeit der Eltern erforderlich ist. Manche Einrichtungen nehmen sogar nur Kinder auf, deren Eltern bei den öffentlichen Veranstaltungen dabei waren.
Den persönlichen Kontakt suchen Was viele Eltern zunächst nicht verstehen: Die Entscheidung über die Platzvergabe fällt nicht über den Kita-Navigator. Jede einzelne Kita entscheidet für sich. Der Kontakt zu den Einrichtungen ist deshalb wichtig. Die Gepflogenheiten unterscheiden sich stark: Manche Kita-Leitungen zeigen sich angesichts der Vielzahl von Interessenten eher genervt über einen Anruf, andere nehmen sich viel Zeit – was schon mal ein gutes Zeichen ist. Petra Maurice vom Elternbesuchsdienst des Jugendamts rät, die Kitas per E-Mail auf besondere Merkmale hinzuweisen, etwa wenn das Kind die richtige Konfession für eine Kita in christlicher Trägerschaft hat oder gar zur Gemeinde gehört. Auch bei Elterninitiativen sei es wichtig, sich vorzustellen. Einschleimen oder gar Korruptionsversuche kommen vor, wie Kita-Leitungen zu berichten wissen. Das sei aber nicht gern gesehen, heißt es. Wer ehrliches Interesse an der Einrichtung zeigt, wird aber in jedem Fall gern gesehen.
Das Förderprogramm für private Kitas beachten Auch private Kitas bauen ihr Angebot aus. Sie können auch eine Option für Familien sein, die sich die Gebühren nicht leisten können: Es gibt einen Fördertopf, mit dem unter bestimmten Voraussetzungen ein Platz finanziert wird. Ansprechpartner ist die Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD).
Auch über Tageseltern informieren Kindertagespflege ist die klassische Alternative zu einer Kita, auch hier wächst das Angebot stark. Die Vergabe läuft unabhängig vom Kita-Navigator, Eltern müssen sich darum also parallel kümmern, falls es eine Option ist. Die Stadt hat gerade einen Tagespflege-Navigator gestartet, der die Suche vereinfacht – nach dem Vorbild des Kita-Navigators. Viele Plätze werden erst nach den Kita-Bescheiden vergeben, weil die Einrichtungen dann wissen, ob sie Weggänge haben. Elternberaterin Maurice rät aber zu frühzeitiger Anmeldung.„Immer wieder werden neue Einrichtungen eröffnet.“
Nicht zu schnell aufgeben Wenn Mitte Februar die erhoffte Zusage ausbleibt, beginnt für Eltern eine Zitterpartie. Verloren ist aber noch nichts: Noch mehrere Monate werden Plätze in Nachrückverfahren vergeben, falls andere Eltern einen Platz ausschlagen. Dazu kommen die Plätze in der Tagespflege. Bis zum Sommer bleiben also Chancen – auch wenn es keine Garantie auf einen Platz gibt.