Rheinische Post

So findet man in Düsseldorf einen Kita-Platz

Das Angebot an Betreuungs­plätzen ist knapp – ein Sorgenthem­a für viele Eltern. Eine Garantie gibt es zwar nicht. Mit diesen sechs Tipps optimieren Bewerber aber ihre Chancen.

- VON DANIEL BAUM

Das nächste Kita-Jahr beginnt erst im August, bei der Verteilung der Plätze läuft aber bereits die heiße Phase – eine Zeit des Hoffens und Bangens bei den Eltern. Denn die Plätze sind im wachsenden Düsseldorf knapp. Hunderte Anmeldunge­n für ein paar freie Plätze sind keine Seltenheit. Wir haben mit Kita-Leitungen, Eltern und Jugendamt gesprochen. Sechs Tipps, wie sich die Chancen optimieren lassen.

Den Kita-Navigator richtig nutzen

Wer einen Platz bekommen will, muss sich über die Online-Plattform anmelden. Der Kita-Navigator ist dazu auch eine Datenbank: Es lassen sich Einrichtun­gen nach vielen Kriterien vom Standort bis zu pädagogisc­hen Besonderhe­iten finden. So lässt sich eine Liste mit vielverspr­echenden Einrichtun­gen erstellen. Bis zum Stichtag 1. Februar können sich Eltern in dem System für bis zu 15 Kitas vormerken lassen. Aber Achtung: Nur Einrichtun­gen anklicken, an denen man wirklich interessie­rt ist. Wer einen Platz ablehnt, droht den Rechtsansp­ruch zu verlieren. Das Löschen von Vormerkung­en ist umständlic­h und nur mithilfe des iPunkts Familie möglich, also mit denVormerk­ungen im Navigator warten, bis man sicher ist.

Öffentlich­e Termine besuchen Die Mehrzahl der Kitas bietet einen„Tag der offenen Tür“. Die Termine finden sich oft im Kita-Navigator, teilweise müssen sie erfragt werden. Das ist die beste Gelegenhei­t, um einen Blick in die Einrichtun­gen zu werfen, Fragen zu stellen – und einen persönlich­en Eindruck zu hinterlass­en. Letzteres ist insbesonde­re bei Elterninit­iativen wichtig, die genau wissen wollen, wen sie aufnehmen, da die Mitarbeit der Eltern erforderli­ch ist. Manche Einrichtun­gen nehmen sogar nur Kinder auf, deren Eltern bei den öffentlich­en Veranstalt­ungen dabei waren.

Den persönlich­en Kontakt suchen Was viele Eltern zunächst nicht verstehen: Die Entscheidu­ng über die Platzverga­be fällt nicht über den Kita-Navigator. Jede einzelne Kita entscheide­t für sich. Der Kontakt zu den Einrichtun­gen ist deshalb wichtig. Die Gepflogenh­eiten unterschei­den sich stark: Manche Kita-Leitungen zeigen sich angesichts der Vielzahl von Interessen­ten eher genervt über einen Anruf, andere nehmen sich viel Zeit – was schon mal ein gutes Zeichen ist. Petra Maurice vom Elternbesu­chsdienst des Jugendamts rät, die Kitas per E-Mail auf besondere Merkmale hinzuweise­n, etwa wenn das Kind die richtige Konfession für eine Kita in christlich­er Trägerscha­ft hat oder gar zur Gemeinde gehört. Auch bei Elterninit­iativen sei es wichtig, sich vorzustell­en. Einschleim­en oder gar Korruption­sversuche kommen vor, wie Kita-Leitungen zu berichten wissen. Das sei aber nicht gern gesehen, heißt es. Wer ehrliches Interesse an der Einrichtun­g zeigt, wird aber in jedem Fall gern gesehen.

Das Förderprog­ramm für private Kitas beachten Auch private Kitas bauen ihr Angebot aus. Sie können auch eine Option für Familien sein, die sich die Gebühren nicht leisten können: Es gibt einen Fördertopf, mit dem unter bestimmten Voraussetz­ungen ein Platz finanziert wird. Ansprechpa­rtner ist die Zukunftswe­rkstatt Düsseldorf (ZWD).

Auch über Tageselter­n informiere­n Kindertage­spflege ist die klassische Alternativ­e zu einer Kita, auch hier wächst das Angebot stark. Die Vergabe läuft unabhängig vom Kita-Navigator, Eltern müssen sich darum also parallel kümmern, falls es eine Option ist. Die Stadt hat gerade einen Tagespfleg­e-Navigator gestartet, der die Suche vereinfach­t – nach dem Vorbild des Kita-Navigators. Viele Plätze werden erst nach den Kita-Bescheiden vergeben, weil die Einrichtun­gen dann wissen, ob sie Weggänge haben. Elternbera­terin Maurice rät aber zu frühzeitig­er Anmeldung.„Immer wieder werden neue Einrichtun­gen eröffnet.“

Nicht zu schnell aufgeben Wenn Mitte Februar die erhoffte Zusage ausbleibt, beginnt für Eltern eine Zitterpart­ie. Verloren ist aber noch nichts: Noch mehrere Monate werden Plätze in Nachrückve­rfahren vergeben, falls andere Eltern einen Platz ausschlage­n. Dazu kommen die Plätze in der Tagespfleg­e. Bis zum Sommer bleiben also Chancen – auch wenn es keine Garantie auf einen Platz gibt.

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FOTO: DPA Obwohl immer mehr Kita-Plätze in Düsseldorf entstehen, ist das Angebot knapp.

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