Initiative ist unzufrieden mit Planung für den Breidenplatz
Die Anwohner haben das Gefühl, dass die Stadt ihre Anregungen nicht berücksichtigt hat. Rückendeckung bekommen sie von der Politik.
UNTERBACH Mehr als 40 Jahre sind inzwischen vergangen, seit zum ersten Mal über eine Bebauung der Brachfläche gleich neben dem Breidenplatz gesprochen wurde. Ideen gab es einige und auch Planungen, 2016 stellte die Stadt bei einer frühzeitigen Öffentlichkeitsbeteiligung einen städtebaulichen Masterplan vor, für den die Unterbacher Anregungen zur Gestaltung machen konnten. „Wir müssen aber feststellen, dass die Eingaben der Interessengemeinschaft Zukunft Unterbach nicht umgesetzt sind“, sagt Ingo Block von der Initiative, der mit einigen Nachbarn in die Sitzung der Bezirksvertretung 8 gekommen ist, um sich den Vortrag des Stadtplanungsamts zum überarbeiteten Masterplan anzuhören.„Der vorliegende Bebauungsplan berücksichtigt nicht die bestehenden Strukturen“, kritisiert Block, für den die Baukörper immer noch zu dominant sind. „Das ist wahrlich kein Vorzeigeprojekt“, sagt Block, der von Klötzchen-Architektur spricht, die überall stehen könnte. Er fürchtet, dass die bestehende Bebauung künftig als Fremdkörper wahrgenommen wird. Dazu kommt, dass die Unterbacher bereits heute nicht glücklich mit der Verkehrssituation sind, vor allem die Stellplatz-Frage beschäftigt die Menschen rund um den Breidenplatz. Denn würde die Bebauung umgesetzt, fielen rund 50 Stellplätze an der Ecke Am Spindelbusch/Am Pfaffenbusch weg. Dass es neue geben wird im Bereich des Supermarktes, der im Zuge der Bebauung entstehen soll, das beruhigt die Unterbacher und die Politik nicht. Weil bisher nicht klar ist, wie viele Parkplätze dort entstehen sollen und ob diese nach Geschäftsschluss privat genutzt werden dürfen.
Kritik an den Unterlagen des Stadtplanungsamts haben aber nicht nur die Unterbacher selbst, sie bekommen Rückendeckung von der Politik: „Wir sind enttäuscht, dass die Vorlage erst eine Stunde vor der Sitzung vollständig gewesen ist“, sagt Petra Albrecht-Finklenburg (SPD), die auf dieser Grundlage nicht mit ihren Kollegen diskutieren konnte, „so können wir doch keine Entscheidung treffen“. Dazu sei nicht klar, was gegenüber dem alten Entwurf geändert worden sei, fügt Christian Rütz (CDU) hinzu, der fordert, „dass die Stadt nicht weiter an den Bürgern vorbeiplant“. Damit meint er unter anderem die Zahl der Wohneinheiten: Im Bebauungsplan zugelassen sind 111, in letzten Entwürfen sprach die Verwaltung von 130. „Jetzt sollen es 140 sein, obwohl wir immer Bedenken geäußert haben“, sagt der CDU-Politiker, der eindringlich darum bittet, die Verkehrsuntersuchung frühzeitig offenzulegen. Auch wenn die Fraktionen im Gremium Beratungsbedarf angemeldet haben, hat Rütz auch ein paar positive Entwicklungen feststellen können: „Der Investor hat nachgebessert, die Bebauung ist jetzt etwas lockerer, ein Haus nahe dem Breidenplatz wird eine Etage tiefer, die Häuser mit dem Kindergarten ansehnlicher und es gibt auch die geforderte Sichtachse vom Platz in das Gebiet“, sagt er. Außerdem sei die Zufahrt zu der größeren Tiefgarage jetzt von der Gerresheimer Landstraße aus geplant, nicht mehr aus den Siedlungsstraßen. Mit derVorlage wird sich am 13. November der Ausschuss für Planung und Stadtentwicklung befassen.