Lieber langsam reisen
Bei längeren Auslandstrips lohnt es sich, auch mal Verschnaufpausen einzulegen.
Nach dem Schulabschluss durch Südostasien tingeln, im Sabbatjahr auf Weltreise gehen oder ein Semester dranhängen für eine Rundreise durch Südamerika – Backpacking ist beliebt wie nie. Vor allem unter Studenten gehören längere Reisen mit kleinem Budget fast schon zum Erwachsenwerden. Etwas, das man mal gemacht haben muss. Bei mir war es das Semester in Südamerika.
Zweieinhalb Monate lang reiste ich munter durch Peru und Ecuador. Es gab so viel Neues zu entdecken und jeden Tag nahm ich ein Erlebnis in Angriff, von dem ich im Gespräch mit Touristen oder auf Wikitravel erfahren hatte: eine Dschungeltour, Aufstieg zum Machu Picchu, Stadtführungen, Inseln voller Seelöwen, eine Fahrt mit einem Beach-Buggy über Sanddünen, über einenVulkankratersee paddeln, Wanderungen zu Wasserfällen, Surfkurs. Wenn die interessanten Punkte an einem Ort abgehakt waren, zog ich in die nächste Stadt.
DerWandel kam mit einem Tauchkurs in dem kleinen Städtchen Taganga an der Nordküste Kolumbiens. Für einen Tauchschein braucht man vier Tage; das zwang mich also, dort zu bleiben. Etwa eine Woche lang chillte ich an dem Karibikstrand. Doch die quälenden Gedanken, die Zeit bestmöglich nutzen zu müssen, kamen zurück und zogen mich weiter die Küste entlang. Ich kehrte aber bald um, denn in Taganga war etwas Interessantes passiert: Ich war angekommen! Das tat gut.
Highlights bleiben nur Highlights, wenn sie nicht direkt aufeinanderfolgen. Doch diese Erkenntnis kam für mich in Kolumbien dann leider zu spät. Bei der nächsten längeren Reise werde ich mich treiben lassen!