Rheinische Post

KFC hadert nach Pleite gegen Kaiserslau­tern mit Einstellun­g

- VON THOMAS SCHULZE

DÜSSELDORF Kaum ist der Tiger aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Stefan Effenberg war nach der 0:2-Niederlage des KFC Uerdingen am Montag in Duisburg zu einem Kurzurlaub in die USA geflogen, wo seine Tochter heiratet. Welch ein Glück für den Manager, dem auf diese Weise 90 desaströse Minuten seiner Mannschaft erspart blieben. Der KFC bot eine erschrecke­nde Leistung und verlor gegen den 1. FC Kaiserslau­tern mit 0:3. „Die Niederlage ist verdient“, sagte Teamchef Stefan Reisinger. „Das war über 90 Minuten in allen Belangen zu wenig. Die Lauterer waren uns läuferisch total überlegen. Wir haben körperlich nicht die Basis, um in der Dritten Liga bestehen zu können.“

Dies beklagt Reisinger zum wiederholt­en Mal. Zurecht, denn wer miterleben musste, wie die Pfälzer dem KFC die Sporen zeigten, konnte lediglich Mitleid empfinden. Verteidige­r Alexander Bittroffs Ausführung­en dürfen getrost als Ergänzung gedeutet werden: „Wir haben kein Fitnesspro­blem, sondern die Einstellun­g stimmt nicht.“

Wie können die Defizite Mitte November behoben werden? Die Versäumnis­se der Vorbereitu­ng aufzuholen, ist schwierig, einige Spieler sind verletzt oder angeschlag­en. Und ein Mentalität­swechsel von Lethargie hin zu unbedingte­m Siegeswill­en ist nicht minder schwer. Zudem müssen ehemalige Weltmeiste­r, Meister, Pokalsiege­r und Bundesliga­spieler endlich realisiere­n, was in der Dritten Liga erforderli­ch ist, auch wenn sie von Präsident Mikhail Ponomarev zweitklass­ig bezahlt werden. Vielleicht kann das Mentalität­smonster Stefan Effenberg nach seiner Rückkehr helfen.

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