KFC hadert nach Pleite gegen Kaiserslautern mit Einstellung
DÜSSELDORF Kaum ist der Tiger aus dem Haus, tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Stefan Effenberg war nach der 0:2-Niederlage des KFC Uerdingen am Montag in Duisburg zu einem Kurzurlaub in die USA geflogen, wo seine Tochter heiratet. Welch ein Glück für den Manager, dem auf diese Weise 90 desaströse Minuten seiner Mannschaft erspart blieben. Der KFC bot eine erschreckende Leistung und verlor gegen den 1. FC Kaiserslautern mit 0:3. „Die Niederlage ist verdient“, sagte Teamchef Stefan Reisinger. „Das war über 90 Minuten in allen Belangen zu wenig. Die Lauterer waren uns läuferisch total überlegen. Wir haben körperlich nicht die Basis, um in der Dritten Liga bestehen zu können.“
Dies beklagt Reisinger zum wiederholten Mal. Zurecht, denn wer miterleben musste, wie die Pfälzer dem KFC die Sporen zeigten, konnte lediglich Mitleid empfinden. Verteidiger Alexander Bittroffs Ausführungen dürfen getrost als Ergänzung gedeutet werden: „Wir haben kein Fitnessproblem, sondern die Einstellung stimmt nicht.“
Wie können die Defizite Mitte November behoben werden? Die Versäumnisse der Vorbereitung aufzuholen, ist schwierig, einige Spieler sind verletzt oder angeschlagen. Und ein Mentalitätswechsel von Lethargie hin zu unbedingtem Siegeswillen ist nicht minder schwer. Zudem müssen ehemalige Weltmeister, Meister, Pokalsieger und Bundesligaspieler endlich realisieren, was in der Dritten Liga erforderlich ist, auch wenn sie von Präsident Mikhail Ponomarev zweitklassig bezahlt werden. Vielleicht kann das Mentalitätsmonster Stefan Effenberg nach seiner Rückkehr helfen.