Rheinische Post

Ein Punkt durch und für die Moral

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Ligabegegn­ungen vor einer Länderspie­lpause sind immer etwas Besonderes. Die Ergebnisse, die man in ihnen erzielt, schleppt man zwei Wochen lang mit sich herum, sie beflügeln oder sie lasten wie ein Rucksack auf den Schultern. In Fortunas Fall galt das diesmal noch stärker als sonst, warten doch ab Ende November vier dicke Brocken auf das Team von Friedhelm Funkel: Heimspiele gegen den FC Bayern und die aktuellen Überfliege­r aus Leipzig, dazwischen der Auswärts-Doppelpack in Hoffenheim und Dortmund.

Eine Niederlage beim FC Schalke 04, womöglich gar eine ernüchtern­d deutliche, hätte unter dieser Prämisse fatale Folgen für das Selbstvert­rauen haben können. Und Selbstvert­rauen können die Düsseldorf­er vor den Auftritten gegen die Crème der Bundesliga dringend gebrauchen.

Das 3:3 von Gelsenkirc­hen ist daher mehr wert als nur der eine Punkt, den es tabellaris­ch brachte. Wenngleich auch dieser im Abstiegska­mpf, der in dieser Saison sehr eng verlaufen könnte, Gold wert ist. Wie Fortuna sich gegen die drohende Niederlage stemmte, dreimal einen Rückstand ausglich und nach dem 3:3 sogar noch auf Sieg spielte, war bemerkensw­ert. Es zeigte, dass die Mannschaft manchen Unkenrufen zum Trotz offenbar nichts von der Moral und dem bedingungs­losen Willen eingebüßt hat, die sie in der vergangene­n Saison von vielen unerwartet zum Klassenerh­alt geführt hatte.

Wichtig ist nur, dass sich möglichst bald auch einmal andere Spieler aufgerufen fühlen, den Ball im gegnerisch­en Tor unterzubri­ngen: Rouwen Hennings’ unglaublic­her Lauf kann und wird nicht ewig dauern.

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BERND JOLITZ

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