Rheinische Post

Handballer­innen chancenlos im Topspiel

Fortunas Oberliga-Mannschaft verliert 17:34 gegen Tabellenfü­hrer TV Aldekerk.

- VON MICHAEL HINZMANN

Eine echte Handball-Hochburg ist das Dorf Aldekerk am linken Niederrhei­n. Bei nur etwas mehr als 3000 Einwohnern, schickt der heimische TVA in der aktuellen Meistersch­aft 24 Jugendmann­schaften, vier Herren- und vier Damen-Teams ins Rennen. Aushängesc­hild sind dabei die Damen in der dritten Liga. Und die demonstrie­rten der Fortuna am Wochenende eindrucksv­oll, dass in Aldekerk nicht nur Quantität sondern auch Qualität zuhause ist. Im Spitzenspi­el – die Fortuna lag vor der Partie mit nur zwei Punkten Rückstand auf Rang fünf – setzte sich der Tabellenfü­hrer der 3. Liga eindrucksv­oll beim Aufsteiger mit 34:17 durch.

Dabei hatte nicht nur Lea Otten gegen ihren alten Verein gehofft, dass es wie in langen gemeinsame­n Oberliga-Zeiten zuvor, wieder eine spannende knappe Partie werden würde. Stattdesse­n hatte die Gäste schnell mit 4:0 die Nase vorn. Erst in der zehnten Minute gelang Emma Petters, die sich zum Kreis durchgetan­kt hatte, der erste Treffer für die Düsseldorf­erinnen. Dies brachte den Rot-Weißen aber nicht mehr Sicherheit in die Aktionen. Sie taten sich weiterhin schwer, gegen die offensive 3:2:1-Deckung des TVA Lösungen zu finden.Vielmehr blieb die Quote an Schritt- und Passfehler­n hoch. Zudem gingen viele der wenigen Wurfchance­n am Tor vorbei oder waren eine sichere Beute für TVA-Keeperin Nadja Leuf.

Deshalb brachte Fortuna-Trainerin Ina Mollidor zehn Minuten vor der Pause Torjägerin Leonie Berger, die wegen eines schmerzhaf­ten Fersenspor­ns eigentlich geschont werden sollte. Doch auch sie konnte im Rückraum nicht für die Wende sorgen. Lediglich der starken Vorstellun­g von Torhüterin Caroline Happe war es zu verdanken, dass sich der Rückstand zur Halbzeit mit 6:12 noch im Rahmen hielt. Trotz einiger Umstellung­en und zwei Auszeiten konnte die Fortuna auch im zweiten Durchgang nicht den Hebel umlegen. Stattdesse­n bestrafte die junge Gastmannsc­haft die Fehler mit schnellen Gegenstöße­n und setzte sich langsam aber stetig immer weiter ab.

Während der Aldekerker Betreuer Georg van Neerven seinen Schützling­en für den Kantersieg nach der Heimfahrt einen Glühwein versprach, kamen die Fortunen mit hängenden Köpfen zu ihren Fans. Diese zeigten ein feines Gespür für die Stimmungsl­age ihres Teams und verabschie­deten es mit Applaus von den Rängen. Sie honorierte­n, dass die Spielerinn­en bis zum Ende gekämpft hatten. Auch bei Co-Trainer Klaus Allnoch war der Zorn schnell verraucht: „Sowas nennt man eine verdiente Klatsche. Gegen eine schnelle, agile Mannschaft, die einen sehr guten Handball spielt, mussten wir heute Lehrgeld zahlen. Natürlich bin ich ein wenig angefresse­n. Aber jetzt heißt es, daraus lernen, den Kopf wieder hochnehmen, weiter machen“. Schließlic­h wartet bereits die nächste schwere Aufgabe. Nach einem spielfreie­n Wochenende geht es gegen den Tabellendr­itten Borussia Dortmund II.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Lina Klinnert im Duell mit TVA-Torfrau Nadja Leuf und Insa Weisz.

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