Handballerinnen chancenlos im Topspiel
Fortunas Oberliga-Mannschaft verliert 17:34 gegen Tabellenführer TV Aldekerk.
Eine echte Handball-Hochburg ist das Dorf Aldekerk am linken Niederrhein. Bei nur etwas mehr als 3000 Einwohnern, schickt der heimische TVA in der aktuellen Meisterschaft 24 Jugendmannschaften, vier Herren- und vier Damen-Teams ins Rennen. Aushängeschild sind dabei die Damen in der dritten Liga. Und die demonstrierten der Fortuna am Wochenende eindrucksvoll, dass in Aldekerk nicht nur Quantität sondern auch Qualität zuhause ist. Im Spitzenspiel – die Fortuna lag vor der Partie mit nur zwei Punkten Rückstand auf Rang fünf – setzte sich der Tabellenführer der 3. Liga eindrucksvoll beim Aufsteiger mit 34:17 durch.
Dabei hatte nicht nur Lea Otten gegen ihren alten Verein gehofft, dass es wie in langen gemeinsamen Oberliga-Zeiten zuvor, wieder eine spannende knappe Partie werden würde. Stattdessen hatte die Gäste schnell mit 4:0 die Nase vorn. Erst in der zehnten Minute gelang Emma Petters, die sich zum Kreis durchgetankt hatte, der erste Treffer für die Düsseldorferinnen. Dies brachte den Rot-Weißen aber nicht mehr Sicherheit in die Aktionen. Sie taten sich weiterhin schwer, gegen die offensive 3:2:1-Deckung des TVA Lösungen zu finden.Vielmehr blieb die Quote an Schritt- und Passfehlern hoch. Zudem gingen viele der wenigen Wurfchancen am Tor vorbei oder waren eine sichere Beute für TVA-Keeperin Nadja Leuf.
Deshalb brachte Fortuna-Trainerin Ina Mollidor zehn Minuten vor der Pause Torjägerin Leonie Berger, die wegen eines schmerzhaften Fersensporns eigentlich geschont werden sollte. Doch auch sie konnte im Rückraum nicht für die Wende sorgen. Lediglich der starken Vorstellung von Torhüterin Caroline Happe war es zu verdanken, dass sich der Rückstand zur Halbzeit mit 6:12 noch im Rahmen hielt. Trotz einiger Umstellungen und zwei Auszeiten konnte die Fortuna auch im zweiten Durchgang nicht den Hebel umlegen. Stattdessen bestrafte die junge Gastmannschaft die Fehler mit schnellen Gegenstößen und setzte sich langsam aber stetig immer weiter ab.
Während der Aldekerker Betreuer Georg van Neerven seinen Schützlingen für den Kantersieg nach der Heimfahrt einen Glühwein versprach, kamen die Fortunen mit hängenden Köpfen zu ihren Fans. Diese zeigten ein feines Gespür für die Stimmungslage ihres Teams und verabschiedeten es mit Applaus von den Rängen. Sie honorierten, dass die Spielerinnen bis zum Ende gekämpft hatten. Auch bei Co-Trainer Klaus Allnoch war der Zorn schnell verraucht: „Sowas nennt man eine verdiente Klatsche. Gegen eine schnelle, agile Mannschaft, die einen sehr guten Handball spielt, mussten wir heute Lehrgeld zahlen. Natürlich bin ich ein wenig angefressen. Aber jetzt heißt es, daraus lernen, den Kopf wieder hochnehmen, weiter machen“. Schließlich wartet bereits die nächste schwere Aufgabe. Nach einem spielfreien Wochenende geht es gegen den Tabellendritten Borussia Dortmund II.