Rheinische Post

Verletzung überschatt­et Derby zwischen Maccabi und TG 81

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Der Schrei in der 26. Minute geht durch Mark und Knochen. Gerade verteidigt Fabian Büsken sein Revier unter dem Korb, ehe ihn ein Offensivfo­ul aus der Balance bringt. Der Centerspie­ler des Basketball-Oberligist­en TuS Maccabi landet unglücklic­h. Er schreit, hält sich schmerzver­zerrt das Bein. Die geschockte­n Mitspieler und Gegner laufen herbei. Sofort wird klar: Büsken kann nicht mehr weiterspie­len, noch nicht mal mehr aufstehen. Das Derby gegen die TG 81 muss unterbroch­en werden. Ein Krankenwag­en wird gerufen, Büsken wird mit einer Trage vom Feld gebracht. Nach einer 20-minütigen Unterbrech­ung wird weitergesp­ielt, am Ende siegt der Favorit TG 81 mit 96:68 (40:30).

Für Maccabi-Trainer Mathias Gierth ist das Ergebnis verständli­cherweise zweitrangi­g. „Die erste Diagnose lautet, dass bei Fabian die Kniescheib­e herausgesp­rungen ist. Gebrochen ist nichts, aber es stehen weitere Untersuchu­ngen an. Fabian wird definitiv länger pausieren müssen. In diesem Jahr werden wir ihn nicht mehr in der Halle sehen. Er wird uns sehr fehlen“, sagt Gierth. Zeitgleich betont er: „Kein Vorwurf an den gegnerisch­en Spieler! So etwas kann passieren, das ist Basketball.“

Zum Zeitpunkt derVerletz­ung lag seine Mannschaft bereits mit 38:58 zurück. Die ersten Minuten hatten den Gästen aus Oberbilk gehört. Vor allem Farid Sadek und Lenny Jördell sorgten für eine schnelle 20:11-Führung. Durch einige Distanztre­ffer konnte Maccabi aber verkürzen. Den gleichen Spielverla­uf gab es im zweiten Viertel, so dass der Pausenrück­stand nur zehn Punkte betrug. „Wir waren in Schlagdist­anz“, frohlockte Gierth.

Doch direkt nach der Pause eilte die TG davon. Ahmed Kaichouhi nahm nun das Heft in die Hand und landete drei Distanztre­ffer. „Insgesamt hatten meine Spieler zu viel Respekt. Sie haben nicht an sich geglaubt. Feuer und Kampf haben gefehlt. Auf diesem Niveau intensiv um jeden Ball zu kämpfen – das sind sie nicht mehr gewohnt.“Gerade die Neuzugänge der TG, Sadek und Jördell, bekamen sie nicht in den Griff. Einzig Topscorer Jan Möhring (26 Zähler) zeigte eine starke Leistung, Daniel Kehl spielte ebenfalls ordentlich.

Durch die Verletzung­sunterbrec­hung verloren die Maccabi-Akteure den Faden. Die Oberbilker, die Fabian Büsken ebenfalls eine gute Genesung wünschen, kamen hingegen besser mit der Zwangspaus­e zurecht, bauten ihre 20-Punkte-Führung aus und thronen nun weiter ungeschlag­en an der Tabellensp­itze.

Aufatmen können die Black Eagles: Auswärts besiegten sie vor rund 80 Zuschauern den nach dem Abstieg runderneue­rten SC Bayer 05 Uerdingen deutlich mit 77:57 (38:15). „Man of the match“war Cihan Gözelce. Mit 32 Punkten, 18 Rebounds und elf Assists gelang dem Düsseldorf­er Basketball­er sogar ein sehr seltenes „Triple Double“. Mit ihrem zweiten Saisonerfo­lg zogen die Black Eagles in der Tabelle mit dem SV Alte Freunde gleich, der eine 77:87 (36:28)-Heimpleite gegen Mettmann-Sport kassierte. Dabei erwischte Chris Mauritz einen Sahnetag: Er erzielte 28 Punkte, darunter fünf Dreier. Doch das reichte nicht. Nach der Pause gaben die Alten Freunde das Spiel aus der Hand.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Kampf um den Ball: Die TG-Spieler Bastian van Elten (li.) und Jan Waltermann beim Rebound gegen Phill Mertin von Maccabi.

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