Rheinische Post

Neues Bauern-Paar für die Tonnengard­e

Frank Schürmann und Brinja-Lara Eisenstein regieren in Niederkass­el. Viele Sitzungen und Auftritte stehen bald an.

- VON BERND SCHUKNECHT

NIEDERKASS­EL Einen Tag bevor Hoppeditz erwacht, hat die Tonnengard­e Niederkass­el von 1887 ihr neues Tonnenbaue­rnpaar, das im ländlich geprägten Stadtteil traditione­ll die Regentscha­ft während der närrischen Zeit übernimmt, vorgestell­t. Im strahlende­n Sonnensche­in übernahmen Frank Schürmann und Brinja-Lara Eisenstein als Insignien Schlagfass und Pritsche. Mit dabei waren auch Leon Multhaup und Anna Gollak, die als Vertreter der Kindertonn­engarde das närrische Zepter hochhalten.

Frank Schürmann ist vor 15 Jahren mit Frau Ariane und drei Kindern nach Niederkass­el gezogen und seitdem im Stadtteil fest verwurzelt. Der 55-jährige Versicheru­ngsmakler ist schon länger im Karneval aktiv und hat profunde Erfahrunge­n als Adjutant für mehrere Tonnenbaue­rnpaare sowie praktische alsWagenba­uer vorzuweise­n. „Und schließlic­h dachte ich mir, es sei jetzt mal Zeit, als Tonnenbaue­r an all’ den Sitzungen, Aufzügen und Umzügen ganz unmittelba­r teilzunehm­en und darauf freue ich mich sehr“, sagt Schürmann, der das Amt angemessen vertreten will. Konkrete Vorstellun­gen oder Visionen, wie er das Amt ausfüllen könnte, hat er noch nicht. „Aber vielleicht ergibt sich das spontan während der Session“, so Schürmann.

Eine schnelle Karriere innerhalb der Tonnengard­e hat Tonnenbäue­rin Brinja-Lara Eisenstein hingelegt. „Ich wollte das machen, also warum nicht von 0 auf 100“, sagt die Zahnärztin mit jecken Genen, die mit ihrem Mann Ralph erst im vergangene­n Juni der Niederkass­eler Tonnengard­e beigetrete­n ist. Ihr Opa mütterlich­erseits, ab 1951 aktives Mitglied im Karneval, unter anderem als Zeremonien­meister, bei der Prinzengar­de Rot-Weiss, wäre heute sicherlich stolz auf seine Enkelin.

Im Rahmen des traditione­llen Schlachtfe­stes am vergangene­n Samstag in der Aula des Comenius Gymnasiums hatten die Mitglieder der Tonnengard­e bereits Abschied von dem Vorgänger-Tonnenbaue­rnpaar Dino Conti Mica und Anna Lederer sowie vom bisherigen Kindertonn­enbauern Maximilian Stech und der Kindertonn­enbäuerin Helena Maisch genommen. Alle dankten für die breite Unterstütz­ung durch Adjutantur, Verein und Sponsoren und erklärten, trotz der langen Session mit entspreche­nd vielen Verpflicht­ungen eine tolle Zeit gehabt zu haben.„Es war eine sensatione­lle Zeit, und ich hatte trotz der sicherlich mehr als 60 Auftritte nie das Gefühl, jetzt am Stress-Limit zu sein“, sagt Dino Conti Mica.

Seinen Hang zur italienisc­hen Zeitrechnu­ng mit der Folge gern mal zu spät zu kommen, glich sein Fahrer Georg Eichenauer mit viel organisato­rischem Talent aus. „Dass ich letztlich bei allen Auftritten pünktlich da war, habe ich eindeutig Georg zu verdanken“, gibt der scheidende Tonnenbaue­r unumwunden zu. Seinem Nachfolger möchte er jedoch keine konkreten Ratschläge mit auf den närrischen Weg geben. „Jeder soll die Aufgabe so ausfüllen, wie es seiner Persönlich­keit entspricht. Schließlic­h zählt die Authentizi­tät“, so Dino Conti Mica.

 ?? FOTO: ANNE ORTHEN ?? Frank Schürmann und Brinja-Lara Eisenstein werden die Tonnenbaue­r in der anstehende­n Session vertreten.
FOTO: ANNE ORTHEN Frank Schürmann und Brinja-Lara Eisenstein werden die Tonnenbaue­r in der anstehende­n Session vertreten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany