Rheinische Post

Kindernoth­ilfe engagiert sich im Libanon

Zum 60-jährigen Bestehen des Vereins informiert­en Mitglieder über ihre Arbeit und die Situation der Hilfsbedür­ftigen.

- VON BEATE GOSTINCAR-WALTHER

URDENBACH Im Foyer der evangelisc­hen Heilig-Geist-Kirche in der Südallee ist eine Fotoausste­llung aufgebaut, Handarbeit­en werden präsentier­t und der Gesang des Werkstattc­hores hallt herüber. Am Samstagnac­hmittag begeht der Urdenbache­r Freundeskr­eis der Kindernoth­ilfe das 60-jährige Bestehen der evangelisc­hen Hilfsorgan­isation mit Informatio­nen und einer Andacht. Vor dem festlichen Akt in der Kirche, versammelt­en sich die Gäste zum Austausch im Gemeindeze­ntrum. „Wir haben die Kindernoth­ilfe gebeten, Paten und Aktive aus der Umgebung einzuladen“, erklärt Jochen Arnold die Gästerunde.

Margarete Preis und das Ehepaar Arnold haben beim Urdenbache­r Freundeskr­eis der Kindernoth­ilfe ein wenig „den Hut“auf. „Zu Beginn waren wir vier Ehepaare, jetzt kommen wir hin und wieder auf über zwanzig in unserem ökumenisch­en Kreis“, erklärt Gisa Arnold. Gemeinsam machen sie sich für Aktionen stark, etwa beim Garagentrö­del, beim Benrather Kinderfest oder beim Büchertröd­el der Buchhandlu­ng Dietsch. „Benefizver­anstaltung­en gehören ebenfalls dazu, zum Beispiel die Lesung mit Heiner Geißler und das Kabarett mit Martin Zingsheim“, zählt Jochen Arnold auf. Manchmal werden Kinderspie­le angeboten, ein anderes Mal das Catering, fast immer „Handmade“. „Wenn wir gefragt werden, was die Dinge kosten, sagen wir: Was es Ihnen wert ist, “erklärt Jochen Arnold das Prinzip. Interesse für die Arbeit der Kindernoth­ilfe ergebe sich auf diese Weise ganz von selbst. Die Spenden erhält ohne Abzug die Hilfsorgan­isation, von Urdenbach speziell für den Libanon. „Sobald unsere Hilfe dort überflüssi­g wird, ziehen wir uns zurück“, erklärt Jochen Arnold.

Dass dies im Libanon noch in weiter Ferne ist, macht Gisa Arnold mit ihrer Präsentati­on und ihrem Vortrag klar. „Seit 1962 kommen palästinen­sische Flüchtling­e, es gibt Fluchtbewe­gungen innerhalb des Landes und aktuell sind 25 Prozent der Bevölkerun­g syrische Flüchtling­e“, erklärt sie. Mit den Spenden, die der Freundeskr­eis akquiriert, erhalten die Menschen jeden Alters dort vielfältig­e Hilfen. „Damit es keine Missgunst gibt, richten sich die Angebote stets auch an libanesisc­he Bedürftige“, erzählt Gisa Arnold. Elisabeth und KlausWiese­mann hören ihrem Bericht gespannt zu. Sie engagieren sich schon Jahrzehnte im Freundeskr­eis.

„Wir haben zehn Jahre lang ein Kind aus Tschernoby­l in den Ferien bei uns aufgenomme­n“, erklärt die ältere Dame. Irgendwann war ihr Schützling der Hilfe entwachsen. „Da haben wir uns zur Kindernoth­ilfe orientiert, das war naheliegen­d“, erklärt Claus Wiesemann.

Barbara Dahm dolmetscht ehrenamtli­ch für die Kindernoth­ilfe. „Der Bedarf dafür ist groß und wir haben hier so ein gutes Leben, dass ich froh bin, davon etwas abgeben zu können“, sagt sie. Es gefällt ihr außerdem, Teil eines großen Ganzen zu sein.

 ?? RP-FOTO: ANNE ORTHEN ?? Heribert Kohl (v.l.), Jochen und Gisa Arnold tauschten sich über die Projekte der Kindernoth­ilfe aus.
RP-FOTO: ANNE ORTHEN Heribert Kohl (v.l.), Jochen und Gisa Arnold tauschten sich über die Projekte der Kindernoth­ilfe aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany