Rheinische Post

Der beste Fall von Karow und Rubin

- Christian Sieben

DDarum ging es In der Mietskaser­ne von Kommissar Karow (Mark Waschke) wird die Leiche eines Rentners gefunden, die dort wochenlang unbemerkt lag. Nach schwierige­n Ermittlung­en wird der pensionier­te DDR-Richter Gerd Böhnke (Otto Mellies) überführt. Karows Nachbar wurde in der DDR wegen Kindesmiss­brauchs zum Tode verurteilt und nach der Wende begnadigt. Böhnke hatte Opfer des Mannes angestifte­t, das Urteil doch noch zu vollstreck­en.

Worum es wirklich ging Was 30 Jahre nach der Wende vielen jüngeren Zuschauern nicht mehr geläufig sein dürfte: In der DDR wurde die Todesstraf­e verhängt – auch gegen Zivilisten. Bis 1968 wurden Verurteilt­e mit dem Fallbeil enthauptet. Bis zur Abschaffun­g der Todesstraf­e im Jahr 1987 wurden Delinquent­en mit einem sogenannte­n „unerwartet­en Nahschuss“in den Hinterkopf getötet.

Was auch noch wichtig war Da friedferti­ge Menschen wie wir Krimis in erster Linie aus Interesse am Privatlebe­n der Ermittler schauen, gibt es frohe, nahezu prickelnde Kunde: Karow und Rubin (Meret Becker) kommen sich inzwischen auch körperlich näher. Zumindest in Ansätzen. Unsere Prognose: Noch zwei Folgen, dann gibt es für diese beiden schönen Menschen das erste gemeinsame Frühstück – sehr wahrschein­lich in Karows Bruchbude.

War es gut? Sehr gut. Dank vieler falscher Fährten spannend bis zum Schluss, bis in die Nebenrolle­n (Karin Neuhäuser als fiese Vermieteri­n!) toll besetzt und historisch interessan­t. Der bislang beste Fall mit Karow und Rubin.

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