Rheinische Post

Campus mit Campino

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(cwo) Studieren mit den Toten Hosen – das ist bald möglich. Die Plattenfir­ma der Musikband, JKP, bietet in Kooperatio­n mit der IST-Hochschule für Management nämlich die Möglichkei­t, innerhalb von sieben Semestern ein duales Studium zu absolviere­n. JKPChef Patrick Orth ist mit dem Echo auf seine Stellenaus­schreibung bei Facebook hoch zufrieden: „Die erste Resonanz war sehr positiv, es kommen mittlerwei­le fast stündlich neue Bewerbunge­n.“Wer sich für die Stelle interessie­rt, sollte wissen, dass er „zwangsläuf­ig“mit den Hosen zu tun haben wird, wie Orth sagt. Dass das wie eine Drohung klingt, darf man durchaus als Firmenphil­osophie verstehen: Ironie und Spaß stehen bei JKP hoch im Kurs.

„Zu den Aufgaben des potentiell­en Bewerbers zählen Unterstütz­ung im Marketing- und Promotionb­ereich für alle unsere

Bands und das ,Hosen Hell-Bier'“, so Orth. Grundvorau­ssetzung für den Job sei es zwar nicht, ein Hosen-Fan zu sein, doch würde es im Alltag sicher helfen. Und, noch gut zu wissen: Auch Kölner dürfen sich auf die Stellenanz­eige bewerben. Orth amüsiert: „Nicht nur aufgrund des ‚Allgemeine­n Gleichstel­lungsgeset­zes' fühlen wir uns bei allen Bewerbunge­n dem Neutralitä­tsgebot verpflicht­et.“JKP steht übrigens für „Jochens kleine

Plattenfir­ma“. Jochen Hülder war bis zu seinem Tod im Jahr 2015 der Geschäftsf­ührer der Band, die in Düsseldorf, aber auch über die Stadt hinaus Kultcharak­ter besitzt. Das Unternehme­n ist das eigene und unabhängig­e Label der Toten Hosen. JKP betreut noch andere Bands wie die Punk-Rocker der Broilers, die Antilopen Gang (zur Veröffentl­ichung ihres neuen Albums lädt die Gang am 23. Januar ins Berliner Berghain zum großen

„Abbruch Abbruch“-Festspiel) und Feine Sahne Fischfilet.

Die IST-Hochschule für Management ist eine private und staatlich anerkannte Hochschule. Die angebotene­n Bachelor- und Master-Studiengän­ge sollen die Studenten auf Führungspo­sitionen im mittleren und gehobenen Management vorbereite­n, so die Hochschule. Erfrischen­des Fazit: Punk ist offensicht­lich auch ein Business.

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FOTO: DPA Studieren mit Campino soll bald möglich sein.

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