Rheinische Post

Köln vertreibt die Abstiegsso­rgen und verzichtet auf Podolski

- VON HEINZ BÜSE

KÖLN (dpa) Lukas Podolski spendete anerkennen­den Applaus und betrieb als Tribünenga­st an alter Stätte noch Werbung in eigener Sache. Doch seinWunsch, am Ende des Japan-Engagement­s noch einmal zu seinem Stammverei­n zurückzuge­hen, geht nicht in Erfüllung. Denn auch ohne seine einstige Kultfigur ist der 1. FC Köln nach dem 3:1 (2:0) über denVfLWolf­sburg auf gutemWeg, den Abstiegska­mpf erfolgreic­h zu meistern. Erstmals seit über 19 Jahren gelangen vier Bundesliga-Siege in Serie.„Da muss man weit zurückscha­uen, wann es das zuletzt gegeben hat. Das ist in unserer Situation extrem wichtig“, befand Torhüter Timo Horn.

Nicht der viel beachtete Podolski, der nach seinem Vertragsen­de bei Vissel Kobe laut „Express“kurz vor der Unterschri­ft beim türkischen Club Antalyaspo­r steht, sondern

Jhon Cordoba schlüpfte in die Rolle des Hauptdarst­ellers. Mit unbändiger Kraft und vorbildlic­hem Einsatz belebte der lange Zeit als Fehleinkau­f abgeschrie­bene Angreifer das Offensivsp­iel seines Teams und ebnete mit seinen beiden Treffern in der 22. und 45. Minute denWeg zum verdienten Erfolg.

Der Kolumbiane­r traf damit im fünften Heimspiel seines Klubs in Folge. Selbst FC-Coach Markus Gisdol geriet ins Schwärmen: „Er hat heute berauschen­d gespielt. Er war schon immer eine richtige Maschine, aber jetzt ist er noch robuster.“Nicht nur der Formanstie­g von Cordoba passt ins Bild eines bemerkensw­erten Aufwärtstr­ends, der eine Podolski-Rückkehr überflüssi­g macht. Auch der in derWinterp­ause vom Ligakonkur­renten FC Schalke 04 ausgeliehe­ne Mark Uth fügte sich auf Anhieb bestens ein und leistete sowohl beim ersten Treffer von Cordoba als auch beim zwischenze­itlichen 3:0 durch Jonas Hector (62.) dieVorarbe­it. Dass sich zudem Jungprofis wie der erst 18 Jahre alte Noah Katterbach oder der noch ein Jahr jüngere Jan Thielmann erneut bravourös schlugen, macht Mut.

Bedarf an einer insgesamt dritten Zusammenar­beit mit Podolski besteht angesichts des jüngsten Aufwärtstr­ends nicht. Wohl auch deshalb machte sich der Weltmeiste­r von 2014 noch am Abend nach dem Spiel auf den Weg in die Türkei, wo er Medienberi­chten zufolge beim Erstligist­en Antalyaspo­r einen Vertrag bis zum Ende der kommenden Saison unterzeich­nen soll. Laut „Express“wäre Podolski nach drei Jahren in Japan lieber in seiner alten Heimat geblieben. Demnach habe er der FC-Spitze angeboten, in den nächsten eineinhalb Jahren als Standby-Profi zur Verfügung zu stehen. Die Kölner hätten sich aber wegen der großen Zahl von Angreifern im Kader dagegen entschiede­n.

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