Rheinische Post

Bunte Narrenkapp­en und Uniformen aus Bademäntel­n

- VON CHRISTOPHE­R TRINKS

ALTSTADT/BENRATH Karnevalss­chmuck aus Fimo-Knetmasse, alte Orden von längst vergangene­n Sessionen oder klassische Kostüme zum Trödelprei­s – bunter könnte die Auswahl kaum sein, die die Verkäufer beim Kostümfloh­markt im Henkelsaal anbieten. Zum zweiten Mal haben die Benrather Schlossnar­ren zum Karnevalst­rödel eingeladen, weil die Premiere im vergangene­n Jahr so ein großer Erfolg war. „Etwas Vergleichb­ares gab es in der Form in Düsseldorf ja vorher noch nicht“, sagt Organisato­rin Ellen Loth. „Trotzdem sind wir überrascht, wie viele Besucher wiedergeko­mmen sind.“

Tatsächlic­h herrscht zwischenze­itlich sogar richtiges Gedränge um die Verkaufsti­sche, an denen sich auch das Düsseldorf­er Prinzenpaa­r Axel I. und seine Venetia Jula blicken lassen. Rund 50 Aussteller haben sich diesmal für den Karnevalst­rödel angemeldet. „Der Großteil sind natürlich Kostümhänd­ler oder Vereine und Tanzgarden, die ihren Fundus verkleiner­n wollen. Aber auch viele Privatleut­e sind unter den Verkäufern“, sagt Schlossnar­ren-Präsident Jochen Scharf.

Besonders selbst gemachte Kostüme stehen diesmal bei den interessie­rten Jecken hoch im Kurs. Elisabeth Ehser-Mockel etwa gestaltet wunderbar bunte Narrenkapp­en aus allen möglichen Stoffen. „Ich liebe es, dass man dabei so unheimlich kreativ sein kann. Jede Kappe ist ein Unikat“, sagt die Erftstädte­rin, die die Schneidere­i lediglich als Hobby betreibt.

Der besondere Moment sei jedes Mal das „verstürzen“der Kappe, wenn also ihr Innerstes nach außen gestülpt wird und der karnevalis­tische Kopfschmuc­k seine finale Form annimmt. „Dann sehe ich erst, ob die Kappe schön oder so gar nicht nach meinem Geschmack geworden ist.“Auch Colette Borchardt hat sich mit der Hobby-Schneidere­i einen kleinen Traum erfüllt. Ein paar Tische weiter bietet sie selbst gestalte Gardemänte­l aus alten Morgenmänt­eln an. Vier Stunden braucht sie circa für einen Mantel, neben ihrem Hauptberuf gestaltete sie die Mäntel in einem Atelier in Pulheim. „Schon als Kind fand ich die Uniformen der Karnevalsg­esellschaf­ten so schön und hätte sie gerne selbst getragen. Aber als Nichtmitgl­ied darf man so etwas ja nicht“, sagt Colette Borchardt. Seitdem macht sie sich ihre persönlich­e Gardeunifo­rm einfach selbst – in diesem Jahr etwa türkisfarb­en und mit 4711-Motiv. Ein Kölner Motiv von einer Kölnerin.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Annemarie Förster ist zum Kostüm-Trödel ins Quartier Bohème gekommen und probiert bei Verkäuferi­n Elke Spantig Narrenkapp­en an.

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