Im Benrather Rathaus kamen Vereinsmitglieder und Gäste zum Neujahrsempfang zusammen. Ehrenurkunden gab es für langjähriges Engagement. Die Mitglieder wünschen sich einen Austausch mit jungen Menschen.
BENRATH Am Sonntag trafen sich zahlreiche Mitglieder und Gäste der Heimatgemeinschaft Groß Benrath zum Neujahrsempfang. Den Rahmen boten der altehrwürdige Saal des Benrather Rathauses und klassische Klänge der Sopranistin Ruth Schaumann und des Pianisten Axel Weggen. Bernd Fugelsang, blickte in seiner Ansprache auf 2019 zurück. „Zum Jazz-Frühschoppen kamen im vorigen Jahr deutlich mehr Leute“, stellte der Vorsitzende der Heimatgemeinschaft zufrieden fest. Weitere Höhepunkte seien das Sommerfest mit vielen Gästen, auch außerhalb derVereins-Gemeinschaft, gewesen. Besondere Bedeutung hatten die „runden Zahlen“: Im September beging der Verein sein 70-jähriges Bestehen, zeitgleich feiert das Heimatarchiv sein 40-Jähriges. „Das war an einem autofreien Sonntag und OB Thomas Geisel kam ohne Krawatte und mit dem Fahrrad“, erinnerte Fugelsang.
Was passiert mit dem Heimatgefühl in einer Zeit, in der die Welt durch Globalisierung und WorldWide-Web immer kleiner wird? Bernhard von Kries, Präsident der Aktionsgemeinschaft Düsseldorfer Heimat- und Bürgervereine, stellte in seinem Grußwort unter herzlichem Applaus fest: „Die Heimatvereine wurden zu Zeiten der Not gegründet, und nur mit funktionierender Gemeinschaft kann Gesellschaft funktionieren.“Nicht die sozialen Netzwerke, oft mit Spott und
Häme, seien maßgeblich, sondern Menschen, die sich in Politik und Vereinen engagierten. Diejenigen, die gestern ihre Ehrenurkunde vom Bernd Fugelsang in Empfang nahmen, blicken auf 30, 40 und mehr als 50 Jahren Zugehörigkeit zurück. Manfred Korte engagiert sich seit mehr als 50 Jahren. „Wir waren 1969 neu zugezogen und wollten heimatlich werden“, erklärte der einstige Hagener, der in Benrath - auch dank der Heimatgemeinschaft - tiefe Wurzeln geschlagen hat. „Mit dem Jazz haben wir einen guten Anfang gemacht, jüngere Leute anzusprechen“sagte der 83-Jährige zum Thema Nachwuchs. Er könne sich auch gut ein Treffen und Gespräche mit jungen Leuten von Fridays for Future vorstellen. „Es leben immer mehr Menschen alleine. Der Heimatverein ist wichtig, weil er zur Verbundenheit im Stadtteil beiträgt, “betonte Sandra Ludes. Die 35-Jährige vertrat gestern das Zentrum plus Benrath der Diakonie Düsseldorf.
Bernd Fugelsang war erst einmal froh über den gestrigen gelungenen Auftakt zu Beginn des neuen Jahres. „Es ist wichtig, ein Gefühl der Gemeinschaft zu vermitteln. Mit dem Sommerfest und unserem Jazz-Frühschoppen wollen wir nach außen gehen und Menschen für uns interessieren“, erklärte er. Es gelte neue Förderer und Mitglieder zu gewinnen, um Veranstaltungen und Aktivitäten des Vereins aufrecht zu erhalten. Nachbarschaftliche Gäste mit guten Wünschen gehören traditionell zum Start ins Jahr. Die Sternsinger von der Katholischen Kirchengemeinde St. Cäcilia überbrachten ihren Segen., Vertreter des VFL Benrath 06 wurden stellvertretend für 70 Jahre Zugehörigkeit des Sportvereins geehrt und das amtierende Schlossgrafenpaar nutzte die Gelegenheit für närrische Grüße.