Rheinische Post

Neue Gastronomi­e für die Rennbahn

Die Münchhause­n Gastronomi­e GmbH will die Galopprenn­bahn beleben – auch, wenn keine Renntage sind.

- VON MARC INGEL

LUDENBERG Nach gut 25 Jahren hat sich der alte Betreiber der Gastronomi­e, der Party-Service Fröhlich, von der Galopprenn­bahn zurückgezo­gen. Im vergangene­n Sommer gab es eine Ausschreib­ung, und den Zuschlag unter den mehr als einem Dutzend Bewerbern erhielt die Münchhause­n Gastronomi­e GmbH, die zuletzt dem Gerresheim­er Bahnhof neues Leben eingehauch­t hat. Geschäftsf­ührer Dietrich Ahrens glaubt zu wissen, warum er sich mit seinem Konzept durchgeset­zt hat: „Wir sind regional verwurzelt, wollen das Angebot auf der Rennbahn aber vor allem zeitgemäße­r, auch nachhaltig­er gestalten.“Das beinhalte dieVerwend­ung regionaler Produkte, etwa Kuchen vom Bauerngart­en Benninghov­en oder Fleisch vom Metzger Neukirchen, aber eben auch der Verzicht von Plastik und Einwegprod­ukten. Was vielleicht aber noch mehr überzeugt hat: „Es gibt neun Renntage, außerdem ein paar Messen wie Home & Garden oder auch das Mittelalte­rfest. An allen anderen Tagen bleibt das Gelände in der Regel aber ungenutzt. Das wollen wir ändern“, erzählt Ahrens.

Wenn er von „wir“redet, meint er zuallerers­t seine Frau Gabriele, die auch im Gerresheim­er Bahnhof schon tatkräftig mit angepackt hat, sowie Knut Roitzheim, der sich um Marketing und Events kümmert. Dem Trio schwebt etwa vor, Hochzeiten auf der Rennbahn anzubieten und dafür das alte Waagehaus und das Teehaus zu nutzen. Genauso könnten kulturelle Veranstalt­ungen wie Ausstellun­gen, ein Sommerfest oder ein Weihnachts­markt für mehr Belebung sorgen.

Ahrens will dafür nach eigenen Angaben 250.000 Euro in die Sanierung stecken, auch das kleine Häuschen, das Besucher nur als Sektbar kennen, sowie die elf „Outlets“, also Stände im Freien von der Würstchenb­ude bis zum großen Restaurant-Zelt, sollen erneuert oder sogar ausgetausc­ht werden. Außerdem müssen zum Teil neue Versorgung­sleitungen gelegt werden. Die Bauleitung hat die Gastronomi­e-Ladenbau Avsar, die Zimmerei Pitzer aus Gerresheim sitzt ebenfalls mit im Boot.

Den Biergarten wird zumindest in diesem Jahr Klaus Jansen, der parallel die Gastronomi­e im Wettbüro betreibt, weiterhin leiten. „Wir sind Partner. Für 2021 wollen wir dann aber auch den Biergarten, der in meinen Augen einer der schönsten in Düsseldorf ist, anpacken und vor allem ausdehnen, um so hoffentlic­h mittelfris­tig ein neues Publikum anzuziehen“, erklärt Ahrens. Bedienen werde man auch die VIPs in den Logen auf der Tribüne, die müssten aber weiterhin über den Rennverein gebucht werden.

Nur knapp drei Monate Zeit hat Münchhause­n, um alles auf Vordermann zu bringen, am 29. März steht der Fortuna-Renntag zum Auftakt der Saison an. Dann werden die Besucher einen Eindruck von dem neuen gastronomi­schen Angebot erhalten. Es wird Steaks, trendige Burger, aber ebenso Crêpes und Flammkuche­n geben. „Auch die normalen Imbissange­bote werden nicht fehlen, das erwarten die Besucher auf einer Rennbahn“, sagt Ahrens. Das alles werde über ein vernünftig­es Kassensyst­em abgerechne­t, „das gab es vorher nicht“, so der Geschäftsf­ührer.

„Den Menschen soll am 29. März die Kinnlade herunterfa­llen, wenn sie sehen, was wir hier Neues geschaffen haben“, sagt Knut Roitzheim. Er verknüpft persönlich viele Erinnerung­en mit der Rennbahn: „Ich habe noch als Kind hier Kastanien gesammelt, später sind meine Kinder Ponyreiten auf der Rennbahn gewesen und haben mir nachher in den Ohren gelegen, dass sie jetzt auch ein Pony für zu Hause haben wollten. Jetzt kehre ich zurück.“

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RP-FOTO: MARC INGEL Sie wollen das gastronomi­sche Angebot auf der Rennbahn umkrempeln: (v.l.) Knut Roitzheim sowie Gabriele und Dietrich Ahrens.

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