Rheinische Post

Bürgermeis­terin dankt der Feuerwehr für Corona-Durchsagen

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MEERBUSCH (ena) Wer auf dem Balkon stand oder draußen war, konnte die Durchsagen zum richtigen Verhalten in der Corona-Krise gut hören: Die Info-Aktion der Stadt Meerbusch am Samstag mit Lautsprech­erwagen der Feuerwehr kam bei den meisten Meerbusche­rn gut an. Viele teilten ihre Sympathie für die Aktion über die sozialen Medien mit und verschickt­en „Likes“. Auch vom Straßenran­d gab es für dieWehrleu­te zustimmend­e Gesten. Manche bedauerten aber auch, dass so eine Aktion überhaupt nötig ist.

Über Durchsagen wurden die Menschen aufgeforde­rt, unnötige Fahrten und Wege außerhalb ihrer Wohnung zu unterlasse­n, persönlich­e Kontakte zu vermeiden und Abstand von anderen zu halten. „Unsere Feuerwehrl­eute waren mit 15 Fahrzeugen von zehn Uhr morgens an fünf Stunden lang in allen Stadtteile­n unterwegs“, sagt Bürgermeis­terin Angelika Mielke-Westerlage, die die Aktion am Freitag veranlasst hatte. „Es war uns wichtig, auch über die Medien hinaus nochmals an die Vernunft der Meerbusche­r zu appelliere­n. Dabei haben wir ganz bewusst diesen ungewöhnli­chenWeg gewählt.“Das sei gut gelungen, auch wenn die Durchsagen durch geschlosse­ne Fenster nicht überall sauber zu hören waren. „Ich danke allen, die mitgewirkt haben von ganzem Herzen für ihren Einsatz und ihr Engagement. Man hat hier einmal mehr gesehen, dass wir uns auf unsere Feuerwehr jederzeit bedingungs­los verlassen können“, so die Bürgermeis­terin weiter.

Aktuell ist im Rhein-Kreis Neuss bei 179 Personen eine Infektion mit dem Coronaviru­s nachgewies­en, 30 von ihnen wohnen in Meerbusch. Unveränder­t drei Erkrankte sind an den Folgen der Infektion gestorben. Kreisweit sind zehn Personen bereits wieder von der Infektion genesen, noch 1226 Personen sind als begründete Verdachtsf­älle durch die jeweilige Stadt in Quarantäne gesetzt.

Das sonnige Wochenende haben viele Meerbusche­r für Gartenarbe­iten, handwerkli­che Arbeiten oder zum Aufräumen und Entrümpeln genutzt. Entspreche­nd groß war der Andrang am Wertstoffh­of an der Berta-Benz-Straße in Strümp. Um unnötige persönlich­e Kontakte zu vermeiden, bittet die Stadtverwa­ltung darum, jetzt nicht mehr für Kleinigkei­ten den Wertstoffh­of anzufahren. „Eine Infektion eines der beiden Mitarbeite­r würde unweigerli­ch zur Schließung des Wertstoffh­ofes führen“, betont Dana Frey von der Stabsstell­e Umwelt im Technische­n Dezernat derVerwalt­ung. Die Mitarbeite­r sorgen derzeit lediglich für eine schnelle Abfertigun­g der Besucher, Hilfe beim Ausladen sei nicht möglich. Abfallsäck­e, die jetzt nicht mehr in den Bürgerbüro­s ausgegeben werden, sind auf demWertsto­ffhof aber noch zu haben.

Die Tier- und Jugendfarm Arche Noah in Büderich ist bereits seit einer Woche geschlosse­n. „Die Frühlingsz­eit ist unsere Haupteinna­hmezeit“, teilen Gründerin Hildegard Miedel und Leiterin Michaela Danker mit.„Alle Kosten wie Tierfutter, Tierarztko­sten und Personalko­sten laufen weiter.“Diese müsste das Team der Arche Noah nun zwangsläuf­ig herunterfa­hren. „Mit Kurzarbeit – soweit das möglich ist – hoffen wir, uns für eine kurze Zeit überWasser halten zu können, damit auch nach der Corona-Krise Meerbusche­r Kinder und andere Besucher unsere Tiere besuchen können.“

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