Wenn RRoboter Gefühle erkennen
Wir Menschen können die Gefühle anderer oft gut erkennen. Für Roboter ist das enorm schwierig. Aber Forscher wie Arvid Kappas arbeiten daran, ihnen das beizubringen.
Weltweit tüfteln Wissenschaftler daran, dass Computer und Roboter unsere Gefühle und Stimmungen besser verstehen lernen. Warum das sinnvoll sein kann, erklärt Arvid Kappas. Der Universitätsprofessor ist Fachmann für Gefühle und Maschinen. Er sagt: „Eigentlich klappt es schon sehr gut, dass Roboter unsere Gefühle erkennen – jedenfalls, wenn der Roboter genug Informationen hat. Zum Beispiel kann er den Klang unserer Stimme, unseren Gesichtsausdruck oder auch unsere Körperhaltung wahrnehmen. Wenn jemand lächelt oder weint, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass er gerade fröhlich oder traurig ist. Zusätzlich können Roboter nachfragen, wie es uns heute geht. Mit all diesen Informationen ist eine Maschine durchaus in der Lage, auf unsere Gefühle zu reagieren und ihr Verhalten anzupassen – leiser und beruhigend zu sprechen oder einfach einen schönen Tag zu wünschen. Was sie aber nicht kann, ist selbst mit Gefühlen zu reagieren.“
Aber warum ist es eigentlich hilfreich, dass Roboter unsere Gefühle kenen? Arvid Kappas erklärt, dass es dafür viele sinnvolle Anwendungen gäbe. Zum Beispiel könnten in der Schule künftig kleine Lernroboter oder digitale Schulbücher auf dem Tablet erkennen, ob Schüler gelangweilt oder überfordert sind. Die Roboter könnten die Aufgaben dann noch mal erklären oder neu stellen. „Vieles, was heute Roboter und künstliche Intelligenz leisten können, haben sich vor 70 Jahren Science-Fiction Autoren in ihren kühnsten Träumen ausgemalt“, sagt Arvid Kappas. Er schließt nicht aus, dass Roboter irgendwann eigene Gedanken und Gefühle haben. Die Frage ist: Wollen wir das? dpa