Vor 100 Jahren: Fortuna steigt in die höchste Liga auf
Hin und wieder schickt sich Fortuna dazu an, in Jubiläumsjahren Großtaten zu vollbringen. Passend zum 100. Geburtstag etwa schafften die Düsseldorfer 1995 die Rückkehr in die Fußball-Bundesliga – und in diesem Jahr, zum 125ten, wollen sie die Eliteklasse nur zu gern erhalten. Doch auch schon recht früh in der Vereinsgeschichte, im Jahr ihres 25. Geburtstags, setzte Fortuna ein positives Zeichen und stieg in die seinerzeit höchste Spielklasse auf, die Ligaklasse des Kreises Berg-Mark.
Die Geschichte dazu begann auf den Tag genau vor einem Jahrhundert, am 18. April 1920. Der Zusammenschluss des TV Flingern 1895 mit den Fußballern der FK Fortuna 1911 zum heutigen Düsseldorfer Turn- und Sportverein Fortuna 1895 war erst fünf Monate her. Die Mannschaft hatte soeben die Meisterschaft der A-Klasse, Gruppe Düsseldorf, im Bergisch-Märkischen Kreis errungen, so etwas wie die Zweite Liga der damaligen Zeit. Deshalb stand in der Aufstiegsrunde des Bergischen Kreises die Partie gegen den FC Eppenhausen an, einer Mannschaft aus dem gleichnamigen heutigen Ortsteil von Hagen im östlichen Ruhrgebiet.
1500 Zuschauer kamen nach Barmen, Fortuna gewann 4:2. Der Gegner legte jedoch Protest gegen die Wertung ein – warum, kann man heute aus den Archiven nicht mehr erschließen. Wohl aber, dass das Spiel letztlich zwar mit 0:0 Toren, jedoch als Niederlage der Fortuna gewertet wurde. Durchaus nicht ungewöhnlich für die Frühzeit des Fußballs, Proteste gegen Ergebnisse aus diversen Gründen waren damals fast die Regel.
Fortuna beendete die Aufstiegsrunde durch die Niederlage als Vierter, in einer Tabelle von sechs Teams, hinter dem SC 07 Sonnborn, Eppenhausen und Germania Elberfeld. Eigentlich das Aus, und doch hatte die Geschichte aus Düsseldorfer Sicht ein Happy End. Ausgerechnet in jenem Frühjahr vor einem Jahrhundert wurde eine Neuordnung der Ligen beschlossen, und durch diese rutschte die junge Fortuna doch noch in die höchste Spielklasse, eben die Ligaklasse des Kreises Berg-Mark. Und das im Jubiläumsjahr kurz vor dem 25. Geburtstag.
Zur Düsseldorfer Mannschaft gegen Eppenhausen gehörte übrigens ein ganz Großer derVereinsgeschichte: Hans Meck, zuerst Rechtsaußen und später Defensivspieler – 1932 zum ersten Ehrenspielführer Fortunas ernannt.