Der lange Weg zum neuen Kanal
Anwohner der Uhlandstraße sind genervt von mehreren Dauerbaustellen. Grund sind laut Stadt Kanalbauarbeiten.
DÜSSELTAL Es sind gut halbes Dutzend Baustellen, die sich rund um die Kreuzung Uhlandstraße/Grafenberger Allee verteilen – und es kommen immer noch neue hinzu. Die Anwohner sind genervt, denn ein Fortschritt ist nicht wirklich zu erkennen. Zwar sind durchaus Arbeiter anzutreffen, aber irgendwie kommen die scheinbar nicht zu Potte. Mindestens ein Jahr leben die Bewohner hier schon mit dieser Situation. Sie müssen auf Parkplätze an einer Ecke verzichten, an der es ohnehin nicht viele davon gibt. Erschwerend kommt hinzu, dass hier zahlreiche Ärzte praktizieren, es Apotheke, Bank und Bäckerei und nicht zuletzt die Bezirksverwaltungstelle gibt.Werden die denn hier irgendwann mal fertig, fragen sich die Menschen.
Das habe schon durchaus alles Hand und Fuß, antwortet die Verwaltung auf eine entsprechende Anfrage sehr ausführlich. Denn hier wird der Kanal erneuert, seien die Anwohner 2018 auch darüber informiert worden, dass sich die Arbeiten über zwei Jahre hinziehen werden. „Die Arbeiten am Kanal sind zur Aufrechterhaltung einer ordnungsgemäßen Abwasserentsorgung dringend erforderlich“, heißt es vom Stadtentwässerungsbetrieb. Die gesamte Kanalerneuerungsmaßnahme erstrecke sich über eine Gesamtlänge von 300 Metern von der Einmündung Goethestraße entlang der Grundstücke an der Uhlandstraße einschließlich des Kreuzungsbereichs Grafenberger
Allee bis zur Einmündung Beethovenstraße und von dort weiter entlang der Grundstücke Grafenberger Allee 77-87 bis zur Einmündung Neanderstraße.
Aufgrund diverser technischer Randbedingungen und nicht zuletzt zur Minimierung der Beeinträchtigungen für die Anlieger habe die Stadt eine unterirdische Bauweise gewählt.„In gebückter Haltung und überwiegend in Handarbeit wird der Boden unterirdisch abgetragen und auf diese Weise ein Stollen angelegt.
Sobald dieser Stollen hergestellt ist, werden die Rohre verlegt“, erklärt Stadtsprecher Michael Bergmann.
Um den reibungslosen Zugang unter die Erde zu ermöglichen, würden in regelmäßigen Abständen offene Baugruben errichtet. In diese würden nach der Rohrverlegung dann Kanalschächte eingesetzt, um auch künftig den Zugang zu diesem unterirdischen Abwassersystem für die Unterhaltung und den Betrieb des Kanalsystems sicherstellen zu können.
„Da sich die Bautätigkeiten unter Tage abspielen, entsteht bei den Bürgern oftmals der Eindruck, dass kein Baufortschritt zu erkennen ist“, so Bergmann. Allerdings erstrecke sich der Stollen von der Einmündung Goethestraße entlang der Uhlandstraße bis zur Grafenberger Allee/Ecke Beethovenstraße und circa 30 Meter entlang der Häuser Grafenberger Allee 77-87. Die Verlegung der Rohre sei in der Uhlandstraße von der Ecke Goethestraße bis zur Höhe der Bäckerei bereits erfolgt.
Die Baumaßnahme liege aktuell im Plan, werde aber wie angekündigt das Jahr 2020 weiter in Anspruch nehmen. Dem Stadtentwässerungsbetrieb sei bewusst, dass die Kanalbauarbeiten den Komfort für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer einschränken würden. Durch das gewählte unterirdische Bauverfahren beschränke man diese Beeinträchtigungen aber auf ein absolutes Minimum.
„Die aktuelle Pandemie-Situation hat leider auch Auswirkung auf die Baustellentätigkeit. Routinemäßige Arbeitsabläufe werden durch die Einhaltung des Mindestabstandes und der Hygienevorschriften erschwert, was sehr wahrscheinlich zu einer Verzögerung des Baufortschrittes führen wird“, sagt Bergmann. Der Stadtentwässerungsbetrieb gehe aber derzeit davon aus, dass die Bautätigkeiten im Jahr 2020 abgeschlossen werden können.