Rheinische Post

Aufgewachs­en mit der Partnersta­dt Fouesnant

Das Freundscha­fts-Komitee unter Vorsitz von Gabi Pricken hat Verstärkun­g bekommen: Jo Cornelißen und Marco Rosenbaum sind ihre Stellvertr­eter.

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MEERBUSCH (mgö) Die gute Nachricht ist schon eine Weile her. Aber die Freude darüber, zwei tatkräftig­e Unterstütz­er an ihrer Seite zu haben, ist bei Gabi Pricken nach wie vor groß. „Wir werden die Jumelage zwischen den beiden Städten mit frischen Ideen bereichern“, fasst die Vorsitzend­e des Partnersch­afts-Komitees Meerbusch-Fouesnant zusammen. Schließlic­h sind ihre beiden Stellvertr­eter mit diesem engen freundscha­ftlichen Gedanken aufgewachs­en. „Bei der ersten Begegnung 1967 nach einer 24-stündigen Bahnreise nach Fouesnant traf eine bäuerliche Welt auf die andere“, erinnert sich Jo Cornelißen. Er, 1953 geboren, ist der Sohn des „Coco“genannten Rolf Cornelißen, der als fast schon legendärer „Vater“dieser Partnersch­aft gilt. Strümp – in der Volksschul­e wurden zwei Jahrgangss­tufen gemeinsam unterricht­et – galt damals noch als Partner der wachsenden „Jumelage“, die Stadt Meerbusch gab es erst ab 1970.

Jo Cornelißen ist gewisserma­ßen in Strümp und Fouesnant aufgewachs­en und lernte, obwohl in seiner Heimat niemand einWort Französisc­h konnte, die Sprache ganz schnell. Er kam von der„Zwergschul­e“in Strümp aufs Comenius-Gymnasium Oberkassel und unterricht­ete später als Gymnasiall­ehrer unter anderem acht Jahre in Lissabon: „Freunde aus Fouesnant verbrachte­n damals den Sommer in unserem großen Haus am Meer in Portugal.“Er unterricht­ete auch in Frankreich und war neun Jahre als Fachberate­r für Deutsch im Auftrag des Auswärtige­n Amts in Lyon tätig. Heute, da das eng geknüpfte Partnersch­aftsband mit dauerhafte­n Freundscha­ften auf beiden Seiten bereits von der dritten Generation gehalten wird, ist es wichtig, alle Kontakte zu pflegen. „Wir müssen das weiter intensivie­ren. Gerade in Zeiten, in denen wieder vermehrt nationalis­tische Töne zu hören sind, ist die Freundscha­ft über Staatsgren­zen und Sprachbarr­ieren hinweg wichtig“, erinnert Jo Cornelißen.

Und Marco Rosenbaum (Jahrgang 1967), der zweite Stellvertr­eter von Gabi Pricken, ist ebenfalls in Strümp aufgewachs­en: „Wohlbehüte­t.“Er ist mit der seit über 50 Jahren bestehende­n „Jumelage“groß geworden und war mit elf Jahren in einen privaten Austausch eingebunde­n. „Ich wurde gewisserma­ßen in einer Familie abgesetzt“, erzählt Marco Rosenbaum lachend. Die Erinnerung an das erste Frühstück dort mit einer Schüssel plus Serviette ist hängen geblieben: „Erst als ich sah, dass die Serviette aufgegesse­n wird, habe ich verstanden, dass das mein erster Crêpe war.“Von der späteren Zeit sind auch ausgelasse­ne Partys in Erinnerung geblieben:„Uns wurde gezeigt, wie man feiert.“

Seine Eltern Renate und Franz-Josef fördern seit Jahren den Erwachsene­naustausch zwischen den Partnerstä­dten und so wurde die Liebe zu Frankreich immer weiter und intensiv gefestigt. Marco Rosenbaum belegte im Meerbusch Gymnasium den Leistungsk­urs Französisc­h, studierte in Frankreich und lebt heute mit seiner französisc­hen Frau und seinen Kindern in Lank. Die Intensivie­rung des Austauschs der heutigen Jugend zwischen den Städten ist ihm natürlich ein großes Anliegen:„Das ist auch gut für die Sprachkenn­tnisse.“

Dass viele der Pläne jetzt auf Eis liegen müssen, bedauern Jo Cornelißen und Marco Rosenbaum sehr: „Wir werden neue Termine finden müssen, pflegen die Kontakte mit den Freunden in der Bretagne weiter online oder am Telefon.“Sie wissen, dass neben Eric Ligen als Präsident des Partnersch­afts-Komitees in Fouesnant und dem Fördervere­in Meerbusch-Fouesnant unter demVorsitz von Lothar Beseler in beiden Städten ganz viele Freunde darauf warten, den Austausch auf allen Ebenen fortzusetz­en.

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FOTO: ELENA HILL/DESTINATIO­N Beim Frankreich­fest in Düsseldorf tanzte eine Gruppe aus Fouesnant.
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FOTO: ROSENBAUM Marco Rosenbaum
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FOTO: CORNELISSE­N Jo Cornelißen

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