Tödliches Duell am Ufer des Hudson
Alexander Hamilton gilt als einer der Gründerväter der Vereinigten Staaten von Amerika, sein Porträt ziert den 10-Dollar-Schein. Er hat während des Unabhängigkeitskriegs im persönlichen Kreis von George Washington gekämpft und galt als dessen Reden- und Notenschreiber. Der Mann, der als unehelicher Sohn eines ausgewanderten schottischen Adeligen auf der Karibikinsel Nevis geboren worden war, hatte sich in die höchsten Kreise des noch jungen Landes hinaufgearbeitet. Er hatte die Bank of New York gegründet und war einer der Autoren der Verfassung der USA. Dieser Mann fand einen aus heutiger Sicht unrühmlichen Tod. Seine Kompromisslosigkeit in politischen Fragen und sein steter Kampf gegen die Sklaverei hatten ihm viele Gegner eingebracht. Zu diesen gehörten auch der damalige US-Präsident Thomas Jefferson sowie seine Nachfolger im höchsten Staatsamt, James Monroe und James Madison. Es war aber ein anderer Rivale, der am Ende für Hamiltons Tod verantwortlich sein sollte. Am Morgen des 11. Juli 1804 ließ Hamilton sich von New York City aus über den Hudson rudern. Er stieg in Weehawken, New Jersey, aus dem Boot und traf dort auf niemand geringeren als den amtierenden Vize-Präsidenten der USA, Aaron Burr. Burr machte Hamilton für sein drohendes Karriereende verantwortlich: Man hatte ihn zur nächsten Wahl nicht erneut aufgestellt, außerdem hatte er die Gouverneurswahl in New York verloren — all das, so glaubte Burr, wegen einer von Hamilton zu verantwortenden Rufmordkampagne. Die beiden traten mit Pistolen gegeneinander an. Hamilton schoss daneben, Burr traf. Einen Tag später erlag der Gründervater seinen Verletzungen. Burr wurde wegen Mordes angeklagt, zu einem Urteil kam es nie.