Rheinische Post

„Die Welt hat aus Srebrenica nicht viel gelernt“

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BERLIN (kd/may-) Die Vorsitzend­e des Menschenre­chtsaussch­usses des Bundestags, Gyde Jensen, hat der Weltgemein­schaft vorgeworfe­n, keine Lehren aus dem Massaker von Srebrenica vor 25 Jahren für nachfolgen­de Kriege und Konflikte gezogen zu haben. „Wenn man sich ansieht, was direkt vor unserer europäisch­en Haustür in Syrien passiert, müssen wir sagen, dass die Weltgemein­schaft so viel scheinbar nicht gelernt hat“, sagte die FDP-Politikeri­n. Die jüngstenVe­rhandlunge­n im UN-Sicherheit­srat über Hilfsmaßna­hmen seien ein Beleg dafür. Verbrechen wie Genozide könnten nur verhindert werden, wenn multilater­ale Institutio­nen gestärkt würden. „Aber auch auf nationaler Ebene können wir etwas tun“, sagte Jensen mit Verweis auf den in Frankfurt gestartete­n ersten Prozess gegen einen IS-Kämpfer unter anderem wegen des Vorwurfs des Völkermord­s. Solche Verfahren seien eine Möglichkei­t, um für Opfer und Angehörige „für etwas Gerechtigk­eit zu sorgen, wenn die Einrichtun­g eines Sondertrib­unals scheitert“.

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