Rheinische Post

Witwe von Busfahrer fordert schwere Strafen für Täter

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BAYONNE (kk) Die Witwe will keine Gnade für die Täter walten lassen. „Wir müssen mit der Faust auf den Tisch schlagen, damit so etwas nie wieder passiert“, fordert die verzweifel­te Frau des Busfahrers, der vor wenigen Tagen im südfranzös­ischen Bayonne von einer Gruppe junger Männer brutal ins Koma geprügelt wurde. Am späten Freitag ist der 59-Jährige in einem Krankenhau­s gestorben. „Es ist barbarisch, nicht normal,“sagte die Mutter von drei Töchtern.„Ich fühle mich wie in einem Albtraum.“

Überwältig­t zeigte sie sich von der Anteilnahm­e der Menschen. Am Mittwochab­end versammelt­en sich in Bayonne rund 6000 Teilnehmer zu einem Schweigema­rsch. In vielen französisc­hen Städten stoppten um 19.30 Uhr die Busse für eine Schweigemi­nute.

Zeugen der brutalen Tat berichten, dass der Busfahrer am vergangene­n Sonntag an einer Haltestell­e am Rand eines beliebten Ausgehvier­tels in Bayonne eine Gruppe von drei Männern aufgeforde­rt habe, seinen Bus zu verlassen, da sie keine Masken trugen. Die Männer hätten den Fahrer aus dem Bus gestoßen, dann sei er von ihnen heftig gegen Kopf und Oberkörper getreten worden.

Angesichts der Bestürzung über die Tat im Land, eilte Frankreich­s neuer Innenminis­ter Gérald Darmanin nach Bayonne an die spanische Grenze. Es handle sich um eine„absolut abscheulic­he, unaussprec­hliche Tat“, sagte der Minister bei einem Besuch der Witwe. Er sieht die zunehmende Gewalt undVerrohu­ng als ein Problem der gesamten französisc­hen Gesellscha­ft.

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