Rheinische Post

Der erste Springer knackt die sechs Meter

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Sergej Bubka (Foto) wollte unbedingt den Rekord brechen: Sechs Meter, das hatte in der Disziplin des Stabhochsp­rungs noch kein Mensch geschafft. Bubka, Star-Springer aus der Ukraine, beginnt den Wettbewerb in Paris mit 5,70 Meter. Danach zielt er auf die magische Marke: Er lässt die Sprunglatt­e auf sechs Meter legen. Zwei Versuche gehen daneben, Springer und Holz fallen zu Boden. Doch Bubka wagt es ein drittes Mal: Er läuft an, wird schneller, sticht den Stab ein, löst sich vom Boden, schraubt seinen Körper fast senkrecht in die Höhe, dreht sich über der Latte – und hat es geschafft. Schon beim Fall auf die Matte beginnt der Ausnahmeat­hlet zu jubeln: Die Latte ist oben geblieben. Lange hatte man geglaubt, die Marke von sechs Metern sei nicht zu knacken. Doch Bubka brauchte eine neue Herausford­erung. Schon 1983 hatte er als 19-Jähriger mit einer Höhe von 5,70 Metern die Weltmeiste­rschaft in Helsinki gewonnen, 1984 verbessert­e er sich erst auf 5,85, dann auf 5,94 Meter. 1985 gewann er die Hallen-Europameis­terschafte­n und die Hallenwelt­spiele. Auf der Jagd nach neuen Rekorden schien der bis 1991 für die Sowjetunio­n startende Ukrainer nicht zu stoppen. Egal, ob in der Halle oder im Freien: Bubka verbessert­e sich weiter, ließ die Konkurrenz weit hinter sich. Bis zum Jahr 2014 trug jeder Stabhochsp­rung-Weltrekord, den der Leichtathl­etik-Weltverban­d verzeichne­te, seinen Namen. Auch bei Wettbewerb­en war er unschlagba­r: Er gewann die Weltmeiste­rschaften 1987, 1991, 1993, 1995 und 1997, die Hallenwelt­meistersch­aften 1987, 1991 und 1995 und die Olympische­n Spiele 1988. Den Rekord für den besten Freiluftsp­rung hält Bubka noch immer: 1995 sprang er bei einem Wettbewerb in Italien über 6,14 Meter.

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