Rheinische Post

Anti-Rassismus Demo vor dem Landtag

Zum zweiten Mal hat die Initiative „Silent Demo Düsseldorf “zur Demonstrat­ion aufgerufen. Die Teilnehmer sprachen sich gegen Rassismus aus.

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DÜSSELDORF (cwe) Mehr als 600 Menschen haben sich nach dem Vorbild der „Black Lives Matter“-Bewegung vor dem Landtag versammelt, um gemeinsam gegen Rassismus zu demonstrie­ren. Bereits Anfang Juni hatte die Initiative „Silent Demo Düsseldorf“zu einem Protestmar­sch aufgerufen. Anstelle der erwarteten 2000 Demonstran­ten beteiligte­n sich damals rund 20.000 Menschen an der Aktion. Dieses Mal rechneten dieVeranst­alter im Vorfeld mit gut 5000 Teilnehmer­n, doch es kamen deutlich weniger Menschen.

„Das öffentlich­e Engagement gegen Rassismus war leider eine Art Trend, der wieder abebbt“, sagt Sephora Bidiamba, die mit zwölf anderen Aktivisten die Demonstrat­ion organisier­te. „Dabei ist es extrem wichtig, weiterhin darauf aufmerksam zu machen. Deswegen werden wir nicht damit aufhören.“Wie viele sieht sich Bidiamba in ihrem Alltag mit subtilen und offenen Formen des Rassismus konfrontie­rt. „Das beginnt bei Kleinigkei­ten. In der Straßenbah­n werden bei uns viel häufiger Dunkelhäut­ige kontrollie­rt“, berichtet Arafat, der mit seiner Freundin aus Duisburg angereist ist. „Auf der Straße wird mir gerne hinterherg­erufen, dass ich in mein Land zurückgehe­n soll. Das tut schon ziemlich weh.“Während der Veranstalt­ung wird von freiwillig­en Ordnern darauf geachtet, dass Abstände eingehalte­n und Masken getragen werden.

Viele Teilnehmer der Demonstrat­ion trugen schwarze Oberbeklei­dung, um ihren Protest gegen die Tötung des 46 Jahre alten Afroamerik­aners George Floyd zum Ausdruck zu bringen. Dieser war am 25. Mai von einem weißen Polizisten im US-amerikanis­chen Minneapoli­s bei einem Einsatz getötet worden.

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RP-FOTO: BAUER Nach Polizeiang­aben nahmen rund 650 Menschen an der Demo teil. Organisato­r Enrico Any sprach von 850 Teilnehmer­n.

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