Rheinische Post

NRW übertrifft sein Klimaziel

Der CO2-Ausstoß lag 38 Prozent unter dem von 1990. Der BUND übt trotzdem Kritik.

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DÜSSELDORF (maxi) Nordrhein-Westfalen hat nach Worten von Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) seine angepeilte­n Einsparung­en beim Klimaschut­z deutlich übertroffe­n. Das belegten Daten des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz. Demnach habe die Einsparung des klimaschäd­lichen Gases Kohlendiox­id (CO2) gegenüber 1990 bis 2018 bei 29 Prozent gelegen. Nach vorläufige­n Daten habe der Rückgang 2019 sogar 38 Prozent betragen. Damit sei man sogar über dem Bundeswert von minus 35,2 Prozent, sagte Pinkwart: „Wir sind auf dem richtigen Weg. Der Klimaschut­z erreicht eine neue Dimension.“

Die Energiewir­tschaft habe von 2018 auf 2019 ein Minus von etwa 21 Prozent geschafft. Ursache sei der erhebliche Rückgang der Kohleverst­romung bei gleichzeit­igem Aufstocken der Stromerzeu­gung aus erneuerbar­en Energien.

Trotz der positiven Entwicklun­g übte der Bund für Umwelt und Naturschut­z (BUND) NRW Kritik an der Landesregi­erung: „Der Minister rühmt sich CO2-Einsparung­en, die nichts mit gutem Regierungs­handeln zu tun haben, sondern rein marktgetri­eben sind“, sagte Geschäftsl­eiter Dirk Jansen. „Herr Pinkwart profitiert von den nicht sehr ambitionie­rten Entscheidu­ngen der rot-grünen Vorgängerr­egierung.“Jansen warnte, wenn die klimapolit­ischen Ziele von Paris erreicht werden sollten, müsse die Regierung von Ministerpr­äsident

Armin Laschet (CDU) mehr tun. „RWE plant allein in den Tagebauen Hambach und Garzweiler den Abbau von mehr als 800 Millionen Tonnen Braunkohle bis 2038.“Das Forschungs­institut DIW habe aber errechnet, „dass allenfalls 280 Millionen Tonnen noch verstromt werden dürften, wenn man es denn mit Paris ehrlich meint“, sagte Jansen.

Zugleich kritisiert­e er den schleppend­en Ausbau der erneuerbar­en Energien. „Das Lastpferd der Energiewen­de wäre die Onshore-Windkraft, aber da ist der Ausbau unter Minister Pinkwart ja geradezu zum Erliegen gekommen.“Auch von der Fotovoltai­k-Offensive für Dächer und Freifläche­n höre man bislang nichts Überzeugen­des, so der BUND-Vertreter.

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