Viele Bäume sterben – Land verdoppelt Hilfen
(dpa) Das erneut warme und trockene Frühjahr führt laut dem NRW-Umweltministerium zu einer dramatischen Verschärfung der Borkenkäfer-Schäden in den Wäldern. Bis Ende 2020 werde die Menge an Holz von geschädigten Bäumen voraussichtlich um ein Drittel steigen – von 25,5 auf 34 Millionen Kubikmeter, teilte das Ministerium am Montag mit. In den kommenden Wochen werden Experten des Landesbetriebs Wald und Holz NRW rund 10.000 Bäume in den Blick nehmen, um den Gesundheitszustand der vier Hauptbaumarten in NRW – Buche, Eiche, Fichte und Kiefer – zu erfassen.
Das Land stockt deshalb die Hilfen für dieWald- und Holzwirtschaft deutlich auf: Zu den bisherigen Mitteln von mehr als 29 Millionen Euro sollen noch 2020 weitere Hilfen in Höhe von 28 Millionen Euro fließen – etwa zur Unterstützung der
Wiederbewaldung von Schadflächen. Die privaten Waldbauern in NRW hatten zuvor dringend mehr Hilfe vom Land gefordert.
NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) stellte am Montag bei einem Treffen mitWaldbauern im Kottenforst bei Bonn fest: „Mit den Sondermitteln ergänzen wir die bestehende Förderung, um der Forst- und Holzwirtschaft in der aktuellen Extremsituation zielgerichtet zu helfen und die Waldzukunft nachhaltig zu gestalten.“
Vor dem Hintergrund der extremen Schadenslage beginnt jetzt die landesweite Waldzustandserhebung. Die Experten schauen dabei vor allem darauf, wie licht die Baumkrone ist. Das liefere Hinweise für die systematische Einschätzung der Gesundheit der Bäume und zum Zustand der Wälder in NRW, erklärte der leitende Waldplaner des Landesbetriebs, Jörg Meißner.