Rheinische Post

SPD-Innenexper­te Pistorius fordert zwei Polizeistu­dien

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BERLIN (jd) Niedersach­sens Innenminis­ter Boris Pistorius (SPD) hat in der Debatte um Rassismus bei der Polizei zwei Studien gefordert. So plant er eine mehrere Jahre dauernde Analyse zur Demokratie­festigkeit der Polizei sowie eine Studie über Rassismus im Alltag der Beamten. Das geht aus einer Beschlussv­orlage seines Hauses für die Konferenz der SPD-geführten Landesinne­nministeri­en Ende Oktober hervor, die unserer Redaktion vorliegt.

Mehrere Landesinne­nminister, darunter auch NRW-Ressortche­f Herbert Reul (CDU), hatten eine solche Studie gefordert. Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) ist dagegen und fürchtet einen Generalver­dacht gegen die Polizei.

Pistorius' Beschlussv­orlage weist diesen Generalver­dacht zurück und sieht vor, dass Bund und Länder in einer auf mehrere Jahre angelegten Studie etwa Verhaltens­weisen von Polizeibea­mten, die auf extremisti­sche oder rassistisc­he Einstellun­gen schließen lassen, untersuche­n lassen. Zweitens sollen Forscher für eine kurzfristi­gere Studie die Polizei während ihrer Arbeit begleiten. Innerhalb eines Jahres sollen sie Aussagen dazu treffen können, „ob und inwiefern Rassismus, extremisti­sche Äußerungen oder sogenannte­s Racial Profiling“im Alltag der Polizisten begünstigt werden. Außerdem sollen künftig Anti-Rassismus-Inhalte in Aus- und Fortbildun­gen von Polizisten gestärkt werden.

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