St. Martin wird durch Kalkum reiten
Die Bürger sollen nur vom Wegrand aus zuschauen und nicht mitlaufen.
KALKUM (brab) Das St. Martinsfest wird in diesem Jahr anders ablaufen müssen. Aufgrund der Corona-Pandemie sind bereits viele Martinsumzüge und Laternenausstellungen in Düsseldorf abgesagt worden. Im Stadtteil Kalkum wollte das Martins-Komitee aber nicht auf die Tradition verzichten. Dort findet sonst immer einer der ältesten und schönsten Züge in der Region statt, in dem sich mehr als 2000 Kinder, Eltern und Großeltern einreihen. Einen richtigen gemeinsamen Zug wird es diesmal zwar nicht geben, St. Martin wird aber dennoch den üblichen drei Kilometer langenWeg durch den Ort entlang reiten.
„Uns ist es wichtig, dass alle Kinder auch in diesem Jahr ihre Martinstüte erhalten und wir wieder Spenden an gemeinnützige Organisationen überreichen können“, sagt Friedhelm Brücker vom Komitee. Deshalb hat das Komitee in Abstimmung mit dem Ordnungsamt ein Konzept erarbeitet, wie der Martinsabend trotz Corona gestaltet werden kann. Vorgesehen ist, dass der Heilige Mann, dessen Rolle wieder Guido Hoffmann übernimmt, auf einen Kaltblüter durch die Straßen reitet. Diesmal wird er vom Bettler, gespielt von Zwillingsbruder Ingo Hoffman, ebenfalls auf einem Pferd begleitet. Ihnen folgen das Tambourcorps Kalkum und die Polizei, die darauf achtet, dass sich keiner dem St. Martin anschließt, sondern das Geschehen nur vom Wegrand aus verfolgt wird.
Zwar ziehen Bettler und St. Martin wieder in den Innenhof von Schloss Kalkum ein, aber dort wird es erstmals seit mehr als 50 Jahren keine Mantelteilung geben und nur die Kita-Kinder aus Kalkum haben dann Zutritt. Denn diese können dort ihre Martinstüte abholen. „Damit es keinen Andrang gibt, haben wir vier weitere Ausgabestellen, verteilt über das gesamte Dorf, eingerichtet. Insgesamt sorgen dort 50 Helfer, das sind Mitglieder des Martins-Komitee, der Freiwilligen Feuerwehr, der Jugendfeuerwehr und der Bruderschaft, dass alles reibungslos abläuft.“
Auf die traditionelle Haussammlung wird in diesem Jahr verzichtet. Dafür werden die Kalkumer über 2000 bereits verteilte Flyer gebeten, eine Spende zu überweisen. „Die erste Resonanz auf unser Konzept ist sehr positiv“, sagt Brücker. „Wir hoffen nun, dass sich alle an die Regeln halten und es eine friedliche Veranstaltung wird.“