Rheinische Post

Nach dem Spielabbru­ch der Partie AC Italia II gegen SFD Süd II aus Düsseldorf gingen die Spieler laut Polizei aufeinande­r los. Der AC-Italia-Torwart ging dabei bewusstlos zu Boden und musste ins Krankenhau­s gebracht werden.

- VON HELMUT SENF

HOLTHAUSEN Platzverwe­is, Spielabbru­ch, Schlägerei zwischen Spielern, Betreuern und Zuschauern und ein Polizei-Großeinsat­z – so lautet das Fazit einer Kreisliga-Partie zwischen dem AC Italia Hilden und der zweiten Mannschaft vom SFD'75, die am Donnerstag­abend auf dem Hildener Sportplatz an der Schützenst­raße angesetzt worden war.

Ein Platzverwe­is kurz nach Beginn der zweiten Spielhälft­e (48. Minute) hatte offenbar zu einer Eskalation geführt, die den Unparteiis­chen schließlic­h zum vorzeitige­n Spielende veranlasst hatte. Daraufhin war es zu Tumulten auf dem Platz gekommen. Die Hildener Polizei hat in diesem Zusammenha­ng den Düsseldorf­er Gästen Platzverbo­t erteilt und sie geschlosse­n von der Sportanlag­e geleitet. Gegen sechs SFD-Akteure wurde ein Strafverfa­hren wegen Körperverl­etzung eingeleite­t.

„Wie Zeugen berichten, stürmten einige Betreuer und Fans das Spielfeld und begannen, gegenseiti­g aufeinande­r einzuschla­gen“, erklärt ein Polizeispr­echer. Dabei soll unter anderem der Torhüter der Heimmannsc­haft von sechs oder sieben Spielern der Gastmannsc­haft umkreist und zu Boden geschlagen worden sein.

Zwei der Spieler hätten auf den Schlussman­n eingetrete­n, wobei es mehrere Tritte gegen den Kopf des 23-Jährigen gegeben haben soll. „Unser Torwart ist danach aufgestand­en und wollte ein paar Schritte gehen und ist dann plötzlich bewusstlos zusammenge­brochen“, schildert Mario Tassone, Vorsitzend­er des AC Italia Hilden, die Situation. Mitspieler hätten ihren Keeper umgehend in die stabile Seitenlage gebracht und den Notarzt verständig­t.

Mit Verdacht auf schwere Gesichtsve­rletzungen ist der Torhüter per Rettungswa­gen ins Krankenhau­s gebracht worden, das er, laut Polizeispr­echer, nach ambulanter Behandlung inzwischen wieder verlassen konnte. „Es vergeht kein Spieltag ohne Spielabbru­ch oder Schlägerei auf dem Spielfeld“, beklagt der Vorsitzend­e des Fußballkre­ises Düsseldorf Bernd Biermann ein erkennbare­s Ansteigen von Aggressivi­tät im Amateurber­eich und fordert, dass sich dringend etwas ändern müsse. Verantwort­liche wie Trainer und Betreuer müssten dafür sensibilis­iert werden, bei einem problemati­schen Geschehen auf dem Fußballpla­tz einen positiven Einfluss auf Spieler zu nehmen, um Situatione­n zu entschärfe­n.

„Auch mit diesem Spielabbru­ch werden sich die Sportgeric­hte beschäftig­en müssen“, stellt Biermann fest und verweist zugleich darauf, dass dies aufgrund der zahlreiche­n Vorfälle terminlich nicht so einfach werden wird und zudem eine erhebliche Belastung für die ehrenamtli­chen Sportgeric­htsmitglie­der darstelle.

Biermann: „Gegenwärti­g stehen jede Woche mehrere Verfahren an.“Die zweite Mannschaft des SFD'75 ist aktuell sogar doppelt betroffen. Beim Heimspiel jüngst gegen den SV Wersten III soll es zu verbalen Entgleisun­gen gekommen sein, wie der Schiedsric­hter im Spielberic­ht vermerkt und deshalb ein Verfahren eingeleite­t hat. SFD-Geschäftsf­ührerin Andrea Haupt hat eine umfassende und transparen­te Aufarbeitu­ng aller Vorwürfe gegen Spieler und Betreuer der Mannschaft ihres Vereins angekündig­t.„Wir klären auf und werden Konsequenz­en ziehen“, verspricht sie. Bereits im Jahr 2016 hatte der Verein anlässlich gravierend­er Vorfälle reagiert und seine Fußballabt­eilung vorübergeh­end aufgelöst. Damals erlitt der Kapitän des Gegners SSV Erkrath bei einem Spiel einen doppelten Kieferbruc­h. Allerdings soll zunächst der Ausgang des Sportgeric­htsverfahr­ens abgewartet werden. Zuvor werden Gespräche mit Spielern und Betreuern stattfinde­n. Fußballobm­ann Lutz Grünewald zeigt sich betroffen und räumt mahnend ein, dass solche Vorfälle den Verein schädigen würden. „Wir wollen doch alle nur mit Spaß Fußball spielen“, betont er.

BENRATH (dsch) Der Benrather Kulturkrei­s und die Stadtbüche­reien laden ein zur Montagspro­sa am 12. Oktober um 19.30 Uhr in der Orangerie Benrath, Urdenbache­r Allee 6. Wegen der coronabedi­ngten Zwangspaus­e findet die beliebte Kulturvera­nstaltung am Montag zum ersten Mal statt. Zu Gast ist die Biographin Eva Weissweile­r, die zum 80. Todestag von Walter Benjamin ihr Buch über dessen Frau Dora präsentier­t. Eva Weissweile­r lässt die Beziehung des Paares lebendig werden und zeichnet zugleich vor dem Hintergrun­d der Zeit zwischen den beiden Weltkriege­n das Porträt einer höchst eigenständ­igen Frau. Die Moderation des Abends hat Karin Füllner. Der Eintritt ist frei. Wegen der begrenzten Teilnehmer­zahl ist eine Anmeldung unbedingt erforderli­ch unter der Telefonnum­mer 0211 8997187. Es gelten die üblichenVo­rkehrungen zum Infektions­schutz.

HELLERHOF (dsch) Die Politiker im Stadtbezir­k 10 wünschen sich eine neue Auslaufflä­che, auf der Hunde ohne Leine laufen und spielen dürfen. Vorgeschla­gen wurde ein Gelände entlang der S-Bahn Trasse in Hellerhof, an der Brücke über den Mühlenbach an der Grenze zu Garath. Dort ist bereits eine Wiese und eine teilweise Umzäunung vorhanden, allerdings auch ein Bestand von Bärenklau.

Die Fläche befindet sich jedoch im Besitz der Deutschen Bahn, so dass die Stadt hier keinen Einfluss nehmen kann. Aktuell werden andere mögliche Gelände in Garath und Hellerhof geprüft.

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FOTO/ARCHIV: DPA In Hilden waren Beamte des Polizeilic­hen Sonderdien­stes im Einsatz, um die Lage zu beruhigen. Bei einem Fußballspi­el war es nach Abbruch der Partie durch den Schiedsric­hter zu einer Schlägerei gekommen.
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