Bosz kritisiert Bellarabi und fordert Siegermentalität
LEVERKUSEN (dora) Unmittelbar nach der 0:1-Niederlage bei Slavia Prag war Peter Bosz sichtlich angefressen. Der Trainer von Bayer Leverkusen ordnete die erste Saisonniederlage seiner Mannschaft als„völlig unnötig“ein und betonte dabei, dass auch die frühe Rote Karte gegen Karim Bellarabi (22.) nicht als Ausrede dienen könne. „So ein Spiel dürfen wir auch mit zehn Mann nicht verlieren“, moserte der Niederländer, der in der 80. Minute mit ansehen musste, wie Prags Peter Olayinka das Tor des Tages erzielte. Auch die Schlussoffensive derWerkself änderte nichts mehr am Ergebnis.
Rund 14 Stunden später hat sich an der Einschätzung des 56-Jährigen nicht viel geändert. Vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg am Sonntag (15.30 Uhr) sagte er, dass der Platzverweis in der Nachbetrachtung eine viel zu harte Entscheidung gewesen sei, „aber Karims Aktion war unnötig – ein typisches Stürmerfoul, das dem Schiedsrichter die Möglichkeit gibt, eine Rote Karte zu zeigen.“Gemessen an Bellarabis Schnelligkeit wäre es auch kein Problem gewesen, den mit Ball davoneilenden Lukas Provod ohne Foul einzuholen, betonte Bosz.
Aber darüber zu diskutieren, ist freilich vergossene Milch. Der Blick richtet sich bei Bayer daher auf die anspruchsvolle Aufgabe im Breisgau. Allerdings konnte sich der Leverkusener Trainer zumindest bis zum Freitagmittag nicht mit dem kommenden Gegner beschäftigen. „Ich war erst um halb vier Uhr morgens zuhause und das gilt auch für die Spieler“, beschrieb Bosz den Reisestress. Deswegen habe er das Training auf den Nachmittag verschoben.
„Natürlich kenne ich die Freiburger Mannschaft. Es ist nie einfach gegen sie, aber wir wollen alle Spiele gewinnen, unabhängig vom Gegner. Das müssen wir auch ausstrahlen“, forderte Bosz. Mit einem weiteren Erfolg in der Liga kann sich Bayer vorerst im oberen Drittel der Tabelle festsetzen – und das dürfte die Laune des Trainers auch wieder heben.