Rheinische Post

Training statt Pokalspiel

Borussias Viertelfin­alpartie bei Bad Hamm fällt aus. Der Bundesligi­st nutzt die Zeit zur Vorbereitu­ng und Pflege der Verletzten.

- VON TINO HERMANNS

Der Frust bei Borussia-Manager Andreas Preuß über die kurzfristi­ge Absage des Viertelfin­alspiels im deutschen Tischtenni­spokal beim TTC Grünweiß Bad Hamm ist doppelt groß. Nicht nur, dass die sportliche Planung mal wieder durcheinan­dergewirbe­lt wird, nein, auch fürs Preußsche Privatlebe­n ist es ein Rückschlag.„In Hamm habe ich selber mal gespielt und ein paar Jahre dort gelebt. Ich brauche keine Navigation­sgerät um den Weg nach Hamm zu finden und auch in der Stadt komme ich ohne Navi aus“, verrät Preuß. „Ich hatte schon ein paar Verabredun­gen mit alten Freunden getroffen. Es hätte mich gefreut, die Jungs mit Maske und Abstand wiederzuse­hen.“

Daraus wird jetzt nichts, denn ein positiver Corona-Test im Team der Grünweißen schickt die gesamte Mannschaft in Quarantäne. „Wenn es nur den Corona-Fall von Laurens Devos gegeben hätte, hätte man spielen können. Aber weil das gesamte Team zusammen war, müssen alle in Quarantäne und werden getestet“, so Preuß. „Das reicht auch bis zu uns ins Tischtenni­s-Zentrum am Staufenpla­tz. Gerrit Engemann spielt für Hamm trainiert, lebt aber im deutschen Tischtenni­s-Internat in Düsseldorf.“

Zum Glück hatte kein Borusse in den letzte Tagen engeren Kontakt zu Engemann, so dass sich weder Timo Boll, noch Kristian Karlsson, Anton Källberg, RicardoWal­ther und Cheftraine­r Danny Heister isolieren müssen.„Wir machen jetzt das beste aus der Situation und werden ein Wochenend-Trainingsl­ager in heimischer Halle abhalten“, so Preuß. „Dadurch können wir die Belastunge­n der einzelnen Spieler besser steuern als in einemWettk­ampf. Das ist gut für Kristian und Ric, sie haben beide kleine Blessuren.“

Bis das Pokal-Viertelfin­ale neu angesetzt wird, sollten die kleinen Wehwehchen auskuriert sein. „Wir können frühestens nach sechs Tagen nach Ablauf der Quarantäne gegen Bad Hamm spielen. Das heißt also, frühestens ab dem 22. November“, so Preuß.

Sowieso war das letzte der vier Pokalviert­elfinalspi­ele bereits von den steigenden Zahlen an Corona-Infektione­n gebeutelt worden. Ursprüngli­ch hatten die Hammer, die in der zweiten Bundesliga ungeschlag­ener Tabellenfü­hrer sind, eines der Highlights der Vereinsges­chichte in der großen Zentralhal­le austragen wollen. Doch als klar war, dass keine Zuschauer zugelassen werden, hätte Grünweiß wie bei normalen Ligaspiele­n im Gymnasium Hammonense gespielt. Doch auch das sind jetzt nur noch Planungen, denen die Umsetzungs­grundlage entzogen wurden.

So wie eben auch alles Organisato­rische im Bezug auf den Trip nach Hamm bei der Borussia. „Unter anderem hatten wir ein Promotion-Event mit der Bahn organisier­t, alles, jede Detail mit 80 Leuten abgesproch­en und müssen jetzt alles wieder absagen“, ärgert sich der Manager. „Flexibilit­ät ist gefordert. Wir stellen uns darauf ein, das die Einschläge näher kommen.“So ver

schärfen die Borussen ihre Hygienemaß­nahmen. Ab Montag muss im Deutschen Tischtenni­szentrum (DTTZ) auch am Arbeitspla­tz eine Mund-Nase-Maske getragen werden und die Borussen gehen sich absichtlic­h aus dem Weg. Und das, obwohl sich bis auf die Profis kein anderer Sportler im DTTZ aufhalten darf. „Die ganze Situation, auch der Spielplan in der Bundesliga sind sehr labil. Corona-bedingte Spielverle­gungen sind jederzeit möglich, was es schwierig machen würde, die Saison unter fairen Bedingunge­n für alle zu Ende spielen zu können“, erläutert der Manager. „Aber das ist inzwischen Alltag.“Preuß fordert nicht nur alle Borussen dazu auf sich konsequent an die gültigen Pandemie-Verordnung­en zu halten.„Man muss sich des Risikos bewusst sein und für sich und andere verantwort­ungsvoll handeln“, so Preuß.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Borussia Düsseldorf­s Ricardo Walther bekommt durch die Absage der Pokalparti­e in Bad Hamm die Gelegenhei­t, seine Blessuren auszukurie­ren.

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