Gregor Schneider entwirft Orden für die Prinzengarde Blau-Weiss
DÜSSELDORF (tino) Viel Platz hatte Gregor Schneider nicht. Der Konzeptkünstler, der als Nachfolger von Tony Cragg eine Professur für Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf antrat, ist eher für gebaute Raumkunst und großformatige Arbeiten bekannt. Bei der Gestaltung des Künstlerordens der Prinzengarde Blau-Weiss hatte er nur wenige Quadratzentimeter zur Verfügung. „Für Künstler ist es immer interessant, wenn es sich um ein Experiment handelt und ein Karnevalsorden ist ein besonderes Format“, sagt Schneider.„Es hat Spaß gemacht, im Atelier daran zu arbeiten.“
Als Motiv wählte er einen schwarzen Grundriss der Kunstakademie auf silbernem Grund mit dem Zusatz „Freiheit den Künsten“. „Die turbulenten Corona-Zeiten verlangen einem viel ab“, sagt Schneider. „Da ist es wichtig, der Kunst eine Stimme zu geben. In Krisenzeiten ist Kunst existenziell. Sie ist zutiefst menschlich und kann der Seele Raum geben.“Schneider tritt in der Gestaltung des BlauWeiss- Künstlerordens unter anderem die Nachfolge von Otto Piene, Heinz Mack, Markus Lüpertz, Günther Uecker, Thomas Ruff, Imi Knoebel und Katharina Sieverding an. „Wer unseren Künstlerorden gestalten will, muss studierter Künstler sein, renommierte Ausstellungen gehabt haben, seine Arbeiten müssen wertig sein und er muss eine Beziehung zu Düsseldorf haben“, sagt Blau-Weiss-Präsident Lothar Hörning.„Das alles kann Gregor Schneider nachweisen.“Wahrscheinlich kann Hörning auch einen Wunsch Schneiders erfüllen. Der Künstler möchte mit seinen Studierenden mal einen Karnevalswagen gestalten und im Rosenmontagszug mitziehen. „2022, warum nicht“, sagt Hörning.