Familienunternehmen Teekanne profitiert vom Homeoffice-Boom
HEERDT Eigentlich wollte die Initiative „Zukunft durch Industrie“das zehnjährige Bestehen groß feiern. 100 Betriebe, und damit mehr als sonst, wollten in der „Langen Nacht der Industrie“ihre Türen für Besucher öffnen. Die Corona-Pandemie vereitelt auch dies. Damit die Initiative, die junge und alte Menschen für Industrie begeistern will, nicht in Vergessenheit gerät, trafen sich die Akteure wie der Mönchengladbacher Unternehmer Rolf Königs mit NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) bei Teekanne.
In Heerdt sitzt nicht nur die Zentrale, hier werden auch die verschiedenen Mischungen hergestellt, neue Tees entwickelt und Millionen Teebeutel am Tag produziert. „Wir sind der fünftgrößte Teehersteller der Welt, Marktführer in Deutschland und Innovator“, sagt Frank Schübel, Vorstandschef des Familienunternehmens. 1949 hatte Teekanne den Doppelkammer-Teebeutel erfunden. Heute geht es um die Kreation neuer Mischungen und um nachhaltige Verpackungen. „Wir profitieren vom Homeoffice-Boom, zu
Hause trinken die Menschen mehr Tee“, sagt Schübel.
Weltweit hat Teekanne (1882 gegründet) 1300 Mitarbeiter. Während des Lockdowns im Frühjahr, als keine Schiffe aus China fuhren, musste man erfinderisch sein und in anderen Ländern schauen. Einen Container Rohware habe man auch einfliegen lassen, so Schübel. Das Unternehmen macht knapp 400 Millionen Euro Umsatz im Jahr.
Werksleiter Bernhard Münks führte Pinkwart und Königs durch die Anlage. Er zeigte, wie auf den von der Tochter Teepack gebauten Maschinen „Italienische Limone“und andere Sorten abgefüllt werden und wo die Säcke mit duftenden Kräutermischungen gelagert werden. Pinkwart zeigte sich angetan vom Familienunternehmen, das in fünfter Generation besteht. Das gelinge nicht bei allen Firmen. Er selbst mag es beim Tee klassisch: Sein Favorit ist Pfefferminztee.