Landesweit 44 Hektar Wald durch Brände zerstört
Dieses Jahr hat es in NRW 45 Waldbrände gegeben. Mehr Mischwälder sollen die Ausbreitung von Feuern bremsen.
In Nordrhein-Westfalen hat es in diesem Jahr 45 große Waldbrände gegeben, bei denen eine Fläche von rund 44 Hektar zerstört worden ist, wie das NRW-Umweltministerium unserer Redaktion mitteilte. „In den letzten drei Kalenderjahren lässt sich in Nordrhein-Westfalen eine Zunahme der Anzahl der Brände und der betroffenen Fläche beobachten“, sagte ein Sprecher des Umweltministeriums.
Ein Waldbrand in Gummersbach im April dieses Jahres sticht mit einer betroffenen Fläche von mehr als 20 Hektar aus dem Brandgeschehen heraus; der Brand gehört sogar zu den größten in den vergangenen Jahrzehnten in NRW.
Eine Rolle bei den Waldbränden spielt auch der Borkenkäfer, durch dessen Ausbreitung vermehrt Schad- und Trockenholz als potenzielles Brennmaterial entsteht. Grundsätzlich führten die ausgeprägten Dürreperioden der vergangenen Jahre zu einer Verschärfung der Waldbrandgefahr.
Fast immer sind die Waldbrände durch Menschen verursacht worden. Nur fünf Prozent der Feuer konnten natürlichen Ursachen wie einem Blitzschlag zugeordnet werden. „Wer gegen die Regeln verstößt, riskiert das Leben von Mensch und Tier und gefährdet unsere Wälder“, sagt der Sprecher des Umweltministeriums. Zu den Ursachen zählten insbesondere das Rauchen und achtlos weggeworfene Zigarettenstummel sowie offene Feuer. „Entscheidend ist, dass sich Waldbesucher der Gefährdung bewusst sind und vorsichtig verhalten. Das ist jedoch mit einem Verzicht aufs Rauchen, Grillen und Feuern verbunden“, sagt Alfred Edelhoff, Experte für forstliche Gefahrenabwehr bei Wald und Holz NRW.
Das Land versucht, die Zahl der Waldbrände zu reduzieren, indem es bei der Aufforstung den Fokus auf robuste Mischwälder legt. „Die Wälder der Zukunft müssen und werden anders aussehen. Ziel sind vielfältige und klimastabile Mischwälder“, sagte NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) unserer Redaktion. Diese seien nicht nur ökologisch wichtig, sie seien auch weniger brandgefährdet und führten zu einer Risikominimierung für die Forstbetriebe. Als grüne Lunge seien die Wälder
Klimaschützer und Lebensversicherung im Umgang mit dem Klimawandel.
Die Fliegerstaffel der nordrhein-westfälischen Polizei fliegt durchschnittlich rund 2000 Waldbrand-Einsätze pro Jahr in NRW. Sie ist an den Flughäfen Düsseldorf und Dortmund stationiert. In diesem Jahr erhielt sie neue Löschwasserbehälter für ihre Hubschrauber, um damit die Feuerwehr aus der Luft beim Löschen von Waldbränden zu unterstützen. Beim größten Waldbrand des Jahres im April in Gummersbach kamen die Behälter erstmals zum Einsatz.