Rheinische Post

„Warum sollte es Machtkampf geben?“

- FRIEDHELM FUNKEL, FORTUNAS EX-TRAINER

Endlich Länderspie­lpause. Für Fortuna kommt sie diesmal genau richtig. Zwei Wochen, um Dinge zu verbessern. Das ist in dieser Saisonphas­e wirklich viel wert. Bislang ist noch nicht alles rund gelaufen, es waren aber ja auch einige Widrigkeit­en dabei. Nun lichtet sich das Lazarett immer mehr, und Uwe Rösler kann wieder aus dem Vollen schöpfen. Auch wenn drei Nationalsp­ieler unterwegs sind, werden das ganz bestimmt wertvolle Tage.

Und dann ist da ja auch noch die Personalie Oliver Fink. Für mich war das wirklich überhaupt keine Überraschu­ng, dass man sich dafür entschiede­n hatte, ihn noch einmal zu den Profis zu holen. Der Oli ist ein absoluter Top-Top-Profi. Wenn er aber für sich entschiede­n hat, dass er doch einen anderen Weg gehen möchte, dann muss man das natürlich respektier­en. Er ist Familienva­ter und hat einiges um die Ohren. Er wird für sich seine Prioritäte­n mittlerwei­le anders ausgericht­et haben. Und wenn er dann auch nur dafür dagewesen wäre, das Niveau im Training anzuheben, dann ist nachvollzi­ehbar, dass er andere Dinge für sich persönlich wichtiger sieht.

Noch ein paar Gedanken zu meiner Person. In den vergangene­n Tagen habe ich lesen müssen, es würde wegen mir keinen Machtkampf bei Fortuna geben. Ich musste ehrlich gesagt ein wenig schmunzeln. Warum sollte es den auch bitteschön geben? Mein Herz wird immer an der Fortuna hängen, dafür waren die Jahre hier zu prägend, zu intensiv. Ich wünsche dem Klub nur das Beste. Ich habe nie etwas Negatives über die Mannschaft und den Trainer gesagt und würde das auch niemals machen. Was ich mir erlaube ist, dass ich gelegentli­ch sage, was mir auffällt. Nie böse, nie mit dem erhobenen Zeigefinge­r. Kritik sollte man nicht als Bedrohung ansehen, sondern als Chance, eigenes Handeln auch noch einmal zu reflektier­en. Ich bin mir sehr sicher, dass sich in den kommenden Wochen immer mehr Automatism­en wieder einspielen werden und dann auch die Erfolge zurückkomm­en.

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