Rheinische Post

Sportamt testet trotz Corona die Fitness der Grundschül­er

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(jj) Die Stadt testet in den kommenden Wochen Düsseldorf­er Grundschül­er auf Motorik und Beweglichk­eit. „Damit holen wir den ,Check', der bis zu den Sommerferi­en hätte abgeschlos­sen sein sollen, nun für alle nach, die noch nicht an der Reihe waren“, sagt Schul- und Sportdezer­nent Burkhard Hintzsche. Mit den Schulschli­eßungen im ersten Lockdown ab Mitte März war die jährlich angebotene Testreihe, bei der die Fitness der Zweitkläss­ler auf den Prüfstand kommt, abgesagt worden.

Trotz der durch die Pandemie erschwerte­n Bedingunge­n soll die Testreihe nun bis zu den Weihnachts­ferien abgeschlos­sen werden. „Uns ist im Interesse der Kinder und Eltern wichtig, dass möglichst viele Heranwachs­ende diese Chance erhalten“, sagt Hintzsche. Deshalb habe das Sportamt gemeinsam mit Gesundheit­samt, Schulaufsi­cht und Schulverwa­ltung ein coronakonf­ormes Konzept erarbeitet. Die Resonanz sei positiv. „Bisher haben 35 Schulen einen Testtermin vereinbart, acht Schulen haben bereits in den vergangene­n Tagen teilgenomm­en“, sagt Hintzsche.

Üblicherwe­ise finden die Prüfungen, die Teil des Düsseldorf­er Modells der Bewegungs-, Sport- und

Talentförd­erung sind, in den zweiten Klassen statt. Da der Test nachgeholt wird, sind es in diesem Jahr überwiegen­d Drittkläss­ler, die teilnehmen.„Auch wenn auf drei Übungen verzichtet werden muss, weil der Mindestabs­tand nicht eingehalte­n werden kann, bleibt der Test aussagekrä­ftig“, erklärt Hintzsche. Von den Ergebnisse­n profitiere­n auch die Familien der Grundschul­kinder. Sie erhalten eine persönlich­e Auswertung mit Empfehlung­en, welche Sportarten für ihr Kind geeignet sind.

Bereits 2002 hatte Düsseldorf als erste deutsche Großstadt das Modell entwickelt, das Jungen und Mädchen für mehr Sport begeistern und sie nachhaltig in Bewegung bringen soll. Weitere Bausteine sind der Sporttest „Snupi!“bei der Schuleinga­ngsuntersu­chung und der „ReCheck“in der fünften Klasse.

Dass das Modell nicht ohne Wirkung bleibt, belegen Begleitunt­ersuchunge­n. „Wir haben in Düsseldorf weniger übergewich­tige Kinder als im Schnitt der Republik und auch die langfristi­ge Entwicklun­g der motorische­n Fähigkeite­n zeigt eine positive Tendenz“, sagt Theodor Stemper, der die Ergebnisse der Prüfungen für die Jahre 2003 bis 2018 systematis­ch ausgewerte­t hat.

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