Stefan Golißa bleibt Bezirksbürgermeister
Die Wiederwahl des CDU-Politikers kann als sicher angesehen werden, da sich bereits eine breite Mehrheit für ihn ausgesprochen hat.
STADTBEZIRK 5 Für die CDU ist der Düsseldorfer Norden die Hochburg schlechthin. Im Stadtbezirk 5 (Kaiserswerth, Wittlaer, Kalkum, Angermund, Lohausen und Stockum) haben die Christdemokraten seit vielen Jahren die absolute Mehrheit, sind deshalb nicht auf Koalitionen angewiesen und können deshalb auch vorgeben, wer wieder Bezirksbürgermeister werden soll. Einstimmig wurde nun von der CDU-Fraktion der Beschluss für die Listenwahl des Bezirksbürgermeisters und dessen Stellvertreter getroffen. So soll Stefan Golißa weiterhin das Amt des Bezirksbürgermeisters ausüben.
Der 42-Jährige Lohauser war 2014 überraschend und sehr kurzfristig nominiert und einstimmig von dem Gremium gewählt worden und hatte sich schnell und mit viel Fleiß in seine Aufgaben eingearbeitet. Der selbständige Dachdeckermeister ist seit 2005 Mitglied in der CDU und seit 2010 im Vorstand des Ortsverbandes Lohausen/ Stockum. „Ich freue mich, dass ich viele Dinge, die in den letzten Jahren angefangen wurde, nun mit beenden kann. Dazu gehören zum Beispiel der geplante Supermarkt am Dreiecksparkplatz in Kaiserswerth, die Umgestaltung des Kaiserswerther Marktes, die Entwicklung der Wiese am Fettpott in Angermund und des Areals der Fashion Häuser in Stockum“, sagt Golißa. Er möchte weiterhin versuchen, in dem Gremium einen breiten Konsens herzustellen. „Damit erhalten die Anträge und Anliegen der Bezirksvertretung ein viel größeres Gewicht.“
Golißas erster Stellvertreter soll der 73-jährige Jürgen Gocht (Grüne) werden, der bereits seit 30 Jahren Mitglied in der Bezirksvertretung 5 ist. Gocht rückt quasi auf, denn bislang war er der 2. stellvertretende Bezirksbürgermeister. Er wird damit Benjamin Tscholl (SPD) ablösen. So hat die SPD zwei ihrer vier Sitze verloren, während die Grünen drei Sitze dazu gewinnen konnten und nun mit fünf Sitzen im Gremium vertreten sind.
Der 28-jährige Benedict Stieber (CDU) aus Kaiserswerth soll zum 2. stellvertretenden Bezirksbürgermeister ernannt werden. Er wurde bereits wieder einstimmig von der CDU zum Fraktionsvorsitzenden gewählt. Diese Aufgabe hat er bereits vor vier Jahren übernommen und ist nach wie vor der jüngste Fraktionsvorsitzende in Düsseldorf. Unterstützt wird Stieber von seinen beiden Stellvertretern Norbert Biermann (64 Jahre aus Wittlaer) und Florian Hartmann (44 Jahre aus Kaiserswerth). Des Weiteren wird die Fraktionsführung von Dominik Dimmendaal (32 Jahre aus Stockum) unterstützt, der zukünftig die Funktion des Pressesprechers übernimmt.
„Es ist ein besonderes Zeichen von gegenseitigem Vertrauen und Zusammenhalt innerhalb der Fraktion, dass alle Wahlentscheidungen von der CDU-Fraktion einstimmig gefasst worden sind“, sagt Stieber. Das ist nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit im Düsseldorfer
Norden. Dort war es in der Vergangenheit immer wieder zu Zerwürfnissen innerhalb der Partei gekommen. Ulriche Decker beispielsweise, der nun nach 16 Jahren die Bezirksvertretung verlassen hat, hatte sich deshalb nach der letzten Kommunalwahl 2014 nicht mehr dem Fraktionszwang unterworfen. Da half es auch nicht, dass der Bundestagsabgeordnete Thomas Jarzombek damals als Vermittler eingeschaltet wurde.
Die Wahl der Bezirksbürgermeister findet in der konstituierenden Sitzung der Bezirksvertretung 5 am Dienstag, 24. November, statt. Die CDU-Fraktion wird ihren Listenvorschlag zurWahl gemeinsam mit den Fraktionen von Grünen und FDP einbringen. Die SPD will sich dieser Liste nicht anschließen. „Mit der Nominierung von Stefan Golißa und Jürgen Gocht haben wir kein Problem und uns ist auch klar, dass der SPD mit den neuen Mehrheitsverhältnissen kein Amt mehr zusteht“, sagt Benjamin Tscholl.
Abgelehnt wird aber von der SPD, dass Stieber Bürgermeister und gleichzeitig Fraktionsvorsitzender sein soll. „Als Bürgermeister muss man eine gewisse Neutralität wahren und das ist als Fraktionsvorsitzender, der in der Regel die Diskussion für seine Partei führt, nur schwer möglich“, sagt Tscholl. Er betont, dass nicht die Person Stieber, sondern das Doppelamt abgelehnt wird. Die SPD möchte deshalb bis zur Sitzung einen eigenenVorschlag erarbeiten. „Denn eigentlich hat die CDU ja genug andere Kandidaten.“