Gegen Rassismus vorgehen
Manchmal lassen Familienmitglieder diskriminierende Bemerkungen fallen. So kannn man darauf reagieren.
Nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland wurde der diesjährige Sommer von der Rassismus-Diskussion geprägt. Doch während vor allem jüngere Generationen sich intensiver mit der Thematik auseinandersetzen, scheint den Älteren hierfür mitunter ein wenig das Gespür zu fehlen. Grund dafür ist meist eine komplett andere Sozialisation, die es erschwert, die Sichtweise der Jugend nachzuvollziehen. Das führt vor allem auf Familienfeiern vermehrt dazu, dass Konflikte entstehen. Was also tun, wenn Eltern oder Großeltern beim Nachtisch diskriminierende Bemerkungen von sich geben?
Diese Frage ist nicht leicht zu beantworten. Es gibt leider keine„Onefits-all“-Lösung, die das Problem sofort behebt. Zudem führt offen ausgesprochene Kritik häufig zu einer Verhärtung der Fronten: Da diskriminierende Kommentare häufig gar nicht als solche wahrgenommen werden, fühlen Menschen sich schnell zu Unrecht beschuldigt. Die daraus resultierenden Streitigkeiten oder gar Beleidigungen zerren empfindlich an den Nerven und können ziemlich kräftezehrend sein.
Um eskalierende Streitgespräche zu vermeiden, hat es sich bewährt, die Kritik nicht als Vorwurf, sondern als Hinweis oder Tipp zu formulieren. Oft ist dieser diplomatische Weg der beste. Grundsätzlich empfiehlt es sich, die Thematik in einem späteren Gespräch in Ruhe anzusprechen. Sich zu zweit sachlich mit dem Problem auseinanderzusetzen, sorgt dafür, dass sich niemand direkt attackiert fühlt. So kann Kritik ruhig und nicht emotional aufgeladen angesprochen werden – und wird besser angenommen.
Und schließlich ist es meistens so, dass niemand rassistisch sein möchte. In einer späteren Situation fruchtet Kritik daher besser, weil man nicht vor versammelter Sippschaft angeprangert wird. So oder so: Wer die Chance hat, Antirassismus zu praktizieren, sollte sie nutzen!