Krisenstabs-Chef schreibt „Brandbrief“
Der Stadt Münster reichen die Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Infektionsschutzes nicht aus.
DÜSSELDORF/MÜNSTER Wegen der ungebrochen hohen Zahl der Corona-Neuinfektionen müssen in Münster seit Montag auch alle Lehrkräfte und das weitere Personal – sowohl innerhalb der Schulgebäude als auch auf dem Schulgrundstück – grundsätzlich eine Alltagsmaske tragen. Betroffen davon sind auch Betreuungskräfte und die Hausmeister. Das hat die Stadt Münster entsprechend angeordnet.
Damit geht die Stadt Münster über die Anordnung des nordrhein-westfälischen Schulministeriums hinaus, wonach Lehrkräfte keine Mund-Nase-Bedeckung tragen müssen, solange sie im Unterricht einen Mindestabstand von 1,5 Metern einhalten können. Denn in der westfälischen Großstadt gehen die Maßnahmen des Ministeriums zur Eindämmung des Infektionsgeschehens offenbar nicht weit genug.
In einem internen „Brandbrief“an SchulministerinYvonne Gebauer (FDP) begründet der Leiter des Krisenstabes der Stadt Münster, Wolfgang Heuer, den gewählten Schritt: „Bei den konkreten Infektionsgeschehen in Schulen ist festzustellen, dass auch Lehrkräfte und weitere pädagogische Mitarbeiter betroffen sind – sowohl an Covid-19 Erkrankte als auch als Kontaktperson 1 einzustufende Betroffene“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt. Diese Personen könnten entweder zu einer Ausweitung des Infektionsgeschehens in Schulen beitragen oder aufgrund der Einstufung als Kontaktperson 1 für einen spürbaren Zeitraum nicht mehr für die Aufrechterhaltung des Regelbetriebs in Präsenzform zur Verfügung stehen.
Nach Informationen unserer Redaktion soll es darüber hinaus im
Münsterland flächendeckenden Unmut über das Vorgehen von Gebauer in der Pandemie geben. Sie agiere zu zögerlich, hieß es.
Um das Infektionsgeschen einzudämmen, plant die Stadt Münster im Dezember als erste Kommune eine öffentliche Anti-Corona-Kampagne. Stadtweit soll dann auf Plakaten gezielt auf das Thema (unter anderemVerhaltensweisen, Prävention) aufmerksam gemacht werden. Vom Land hat es so eine Aktion bisher nicht gegeben. Wie die Plakatierung genau aussehen wird, will die Stadt Münster zeitnah bekanntgeben.