Die Angst spielt bei DHB-Frauen mit
Zum Auftakt der EM treffen die deutschen Handballerinnen auf Rumänien.
(dpa) Vor dem EM-Auftaktspiel gegen Rumänien drehte sich im Teamhotel der deutschen Handball-Frauen fast alles um das Thema Corona. Zwar gab die Europäische Handball-Föderation trotz eines positiven Falls in der Mannschaft der Osteuropäerinnen grünes Licht für die Partie am Donnerstag (18 Uhr) in Kolding, doch die Angst vor einer Ansteckung bleibt – zumal es schon zuvor weitere Corona-Erkrankungen bei den Rumäninnen gab. „Natürlich sehen wir die Gefahr, dass die Infektionen innerhalb einer Mannschaft weitergereicht werden“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.
Der Deutsche Handballbund stellt den Spielerinnen daher die Teilnahme am Auftaktspiel frei. „Jede Spielerin muss für sich entscheiden, ob sie spielen will. Wenn jemand ein schlechtes Gefühl hat und sagt, er möchte nicht zu Verfügung stehen, werden wir das akzeptieren“, betonte Co-Trainer Alexander Koke als Vertreter des weiter zuhause festsitzenden Bundestrainers Henk Groener. Bis zur Abschlussbesprechung erwartete Koke eine „ehrliche Rückmeldung“von jeder Spielerin, „damit wir handeln können.“
48 Stunden vor der Partie hatte die EHF mitgeteilt, dass sich Rumäniens Rechtsaußen Laura Moisa mit dem Virus infiziert hat. Zuvor hatte es bereits Kreisläuferin Crina Pintea und zwei Masseurinnen erwischt, die aber allesamt nicht mit nach Dänemark gereist sind. Die am Dienstag erfolgten Corona-Tests beim EM-Vierten von 2018 fielen wie bei den deutschen Spielerinnen alle negativ aus, teilte DHB-Sportvorstand Kromer mit und betonte: „Der Auftakt wird wie geplant stattfinden.“
Für die deutsche Mannschaft gilt es nun, den Fokus schnell auf das Sportliche zu lenken. „Der Kopf ist beim Spiel“, versicherte Rechtsaußen Amelie Berger zwar. Koke hat jedoch beobachtet: „Die Spielerinnen sprechen natürlich untereinander darüber.“Die Problematik werde das Team bis zum Auftaktspiel begleiten.
Dennoch blickt Koke dem Rumänien-Spiel zuversichtlich entgegen. „Wir werden das beiseite schieben und uns auf unsere Aufgaben konzentrieren. Ich bin guter Dinge, dass die mentale Stabilität bei den Spielerinnen vorhanden ist“, sagte der 41-Jährige.
Ein Erfolg gegen Rumänien um Weltstar Cristina Neagu würde die deutsche Mannschaft der Hauptrunde ein großes Stück näher bringen. Weitere Vorrundengegner sind der siebenmalige Rekord-Europameister Norwegen und Polen. Die besten Drei kommen weiter. „Das erste Spiel hat immer eine besondere Bedeutung“, stellte Torfrau Dinah Eckerle fest. Und Koke ergänzte: „Ein Sieg kann viel Selbstvertrauen für den Rest des Turniers bringen.“
Das Spiel der Düsseldorfer EG gegen die Fischtown Pinguins war bei Druckbeginn dieser Ausgabe noch nicht beendet.