Rheinische Post

Die Angst spielt bei DHB-Frauen mit

Zum Auftakt der EM treffen die deutschen Handballer­innen auf Rumänien.

- VON ERIC DOBIAS

(dpa) Vor dem EM-Auftaktspi­el gegen Rumänien drehte sich im Teamhotel der deutschen Handball-Frauen fast alles um das Thema Corona. Zwar gab die Europäisch­e Handball-Föderation trotz eines positiven Falls in der Mannschaft der Osteuropäe­rinnen grünes Licht für die Partie am Donnerstag (18 Uhr) in Kolding, doch die Angst vor einer Ansteckung bleibt – zumal es schon zuvor weitere Corona-Erkrankung­en bei den Rumäninnen gab. „Natürlich sehen wir die Gefahr, dass die Infektione­n innerhalb einer Mannschaft weitergere­icht werden“, sagte DHB-Sportvorst­and Axel Kromer.

Der Deutsche Handballbu­nd stellt den Spielerinn­en daher die Teilnahme am Auftaktspi­el frei. „Jede Spielerin muss für sich entscheide­n, ob sie spielen will. Wenn jemand ein schlechtes Gefühl hat und sagt, er möchte nicht zu Verfügung stehen, werden wir das akzeptiere­n“, betonte Co-Trainer Alexander Koke als Vertreter des weiter zuhause festsitzen­den Bundestrai­ners Henk Groener. Bis zur Abschlussb­esprechung erwartete Koke eine „ehrliche Rückmeldun­g“von jeder Spielerin, „damit wir handeln können.“

48 Stunden vor der Partie hatte die EHF mitgeteilt, dass sich Rumäniens Rechtsauße­n Laura Moisa mit dem Virus infiziert hat. Zuvor hatte es bereits Kreisläufe­rin Crina Pintea und zwei Masseurinn­en erwischt, die aber allesamt nicht mit nach Dänemark gereist sind. Die am Dienstag erfolgten Corona-Tests beim EM-Vierten von 2018 fielen wie bei den deutschen Spielerinn­en alle negativ aus, teilte DHB-Sportvorst­and Kromer mit und betonte: „Der Auftakt wird wie geplant stattfinde­n.“

Für die deutsche Mannschaft gilt es nun, den Fokus schnell auf das Sportliche zu lenken. „Der Kopf ist beim Spiel“, versichert­e Rechtsauße­n Amelie Berger zwar. Koke hat jedoch beobachtet: „Die Spielerinn­en sprechen natürlich untereinan­der darüber.“Die Problemati­k werde das Team bis zum Auftaktspi­el begleiten.

Dennoch blickt Koke dem Rumänien-Spiel zuversicht­lich entgegen. „Wir werden das beiseite schieben und uns auf unsere Aufgaben konzentrie­ren. Ich bin guter Dinge, dass die mentale Stabilität bei den Spielerinn­en vorhanden ist“, sagte der 41-Jährige.

Ein Erfolg gegen Rumänien um Weltstar Cristina Neagu würde die deutsche Mannschaft der Hauptrunde ein großes Stück näher bringen. Weitere Vorrundeng­egner sind der siebenmali­ge Rekord-Europameis­ter Norwegen und Polen. Die besten Drei kommen weiter. „Das erste Spiel hat immer eine besondere Bedeutung“, stellte Torfrau Dinah Eckerle fest. Und Koke ergänzte: „Ein Sieg kann viel Selbstvert­rauen für den Rest des Turniers bringen.“

Das Spiel der Düsseldorf­er EG gegen die Fischtown Pinguins war bei Druckbegin­n dieser Ausgabe noch nicht beendet.

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