ADFC-Entwurf könnte Lösung für Radweg am Joseph-Beuys-Ufer sein
DÜSSELDORF Die endgültige Lösung wird der Ausbau der Rheinuferpromenade in Richtung Rheinterrasse sein. Bis der fertig ist, so rechnet Martin Volkenrath (SPD), werden aber „bei einem optimistischen Verlauf zehn Jahre verstreichen“. Deshalb suchen Düsseldorfs Verkehrspolitiker parteiübergreifend händeringend nach der bestmöglichen Übergangslösung für einen sicheren Rad- und Fußweg für das Nadelöhr am Joseph-Beuys-Ufer. Die Verwaltung legte zuletzt Vorschläge vor, von denen aber keiner seitens der Politik ein „Go“bekam. Denn der ADFC Düsseldorf brachte noch einen Entwurf ein, den die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 13. Januar prüfen soll – und der jetzt als Favorit gilt. „Aber nur, wenn er sich auch realisieren lässt. Es gibt einige Detailfragen zu klären“, sagt Volkenrath.
Der ADFC moniert seit Jahren am Fortuna-Büdchen die Engstelle und die schlechte Verkehrsführung für Radfahrer und Fußgänger, die sich gefährlich in die Quere kommen können. Auch die temporäre Fahrradspur auf der Straße im vergangenen Sommer war aus Sicht des Fahrradclubs „an dieser Stelle nicht gelungen“. Bei der Suche nach der bestmöglichen Zwischenlösung, die zehn Jahre bestehen bleiben muss und rund eine Million Euro kosten wird, möchte der ADFC nun den Bau eines 3,5 bis vier Meter breiten
Zwei-Richtungsradwegs in Standardbreite forcieren, der von Straße und Fußweg getrennt verlaufen soll. Der dafür notwendige Platz soll mit dem Rückbau der Mittelinsel und mit der Verschiebung der Fahrstreifen auf der Seite des Rheins um eine Fahrspurbreite in Richtung Tonhalle geschaffen werden. Der Autoverkehr soll nach ADFC-Planung weiterhin durch schmale Elemente in der Mitte getrennt werden. „Unsere Idee geht nicht zu Lasten des Autoverkehrs. Die Straßenkapazität verbessert sich leicht, da eine Ampelanlage wegfällt“, sagt Lerke Tyra, die stellvertretende Vorsitzende des Fahrradclubs.
Der ADFC bemängelt die Planung der Verwaltung in mehreren Punkten: Der Zwei-Richtungsradweg habe nur eine durchschnittliche Breite von 2,5 Meter und verliefe direkt neben dem Fußweg, dies zudem über Baumscheiben. Hier seien unfallträchtige Konflikte vorprogrammiert, meint der Fahrradclub. Mit Blick auf die Zahl der Radfahrer an diesem Engpass, am Wochenende sind es täglich mehr als 4000 und werktags rund 3000 mit steigender Tendenz, schreibt Tyra an den Vorsitzenden des Ordnungs- und Verkehrsausschusses, Norbert Czerwinski: „Wir stellen zudem fest, dass beide neu geplanten Überquerungsbereiche deutlich zu klein dimensioniert sind. Die Aufstellflächen beziehungsweise Wartezonen auf der Rheinseite und auf den neuen Mittelinseln reichen für die zu erwartende Menge von Radfahrern und Fußgängern nicht aus.“
Die Politiker des Ausschusses zeigen sich offen für den Plan des ADFC. „Alles ist besser als der jetzige Zustand“, sagt Volkenrath, der bei dem Entwurf des Fahrradclubs aber zunächst die technische Prüfung abwarten möchte. Auch die Zeit spielt eine Rolle, denn für den ADFC-Entwurf gingen sechs Monate verloren: „Eigentlich sollte es im Mai losgehen und die Realisierung im nächsten Herbst erfolgen. Wenn wir aber den optimalen Zustand bekommen, wären sechs Monate eine gut investierte Zeit“, sagt Volkenrath. Auch Christian Rütz (CDU) war dafür, den Beschluss zu verschieben und möchte von der Verwaltung wissen, ob derVorschlag technisch umsetzbar ist. „Es wäre schön, wenn der Entwurf klappen könnte“, sagt der grüne Ausschussvorsitzende Czerwinski.