Rheinische Post

Abstandsre­geln auch für Kerzen

- VON PATRICK PETERS

Duftende Tannenzwei­ge, flackernde Kerzen und ein geschmückt­er Weihnachts­baum – für die meisten gehört das zu Weihnachte­n dazu. Laut einer Umfrage von Statista genießen vier von fünf Weihnachts­baumkäufer­n dieses Ambiente sogar so sehr, dass sie den Baum erst nach Neujahr entfernen. Was für heimelige Stimmung sorgt, kann jedoch leicht zum Brandherd werden. Zumal jetzt, wo wir auch Silvester hauptsächl­ich in den eigenen vier Wänden verbringen werden. Wer mit Bleigießen, Tischfeuer­werk oder Wunderkerz­en das neue Jahr daheim begrüßen will, sollte aber Vorkehrung­en treffen. Das durch Heizungslu­ft schnell trocknende Tannengrün fängt leicht Feuer. Manchmal reicht ein Luftzug, damit ein Funke – etwa der von einer Wunderkerz­e – auf die Zweige überspring­t. In Sekunden brennt dann der Baum. Wer ihn fern der Heizung aufstellt, verhindert ein schnelles Austrocken und senkt so die Feueranfäl­ligkeit. Auch für echte Kerzen gelten Abstandsre­geln. Werden sie angezündet, sollten zwischen ihnen und brennbaren Gegenständ­en wie Gardinen oder Polstermöb­eln mindestens 50 Zentimeter liegen. Auch auf genügend Abstand zu den Ästen über der Kerze muss geachtet werden. Kommt es zu Feuer- oder Löschwasse­rschäden an der Wohnungsei­nrichtung, springt die Hausratver­sicherung ein. Das Eigenheim ist über die Wohngebäud­eversicher­ung geschützt. Viele Verträge decken auch den Mietverlus­t bei vermietete­n Wohnungen sowie den Mietwerter­satz, wenn die eigene Wohnung unbewohnba­r ist.

Mathias Scheuber Der Autor ist Vorsitzend­er des Vorstands der ERGO Versicheru­ng AG.

Die Corona-Pandemie hat die Realwirtsc­haft und die Kapitalmär­kte tüchtig durchgerüt­telt und weltweit für hohe Verluste gesorgt, die erst in den kommenden Jahren ausgeglich­en werden können. Nur der Immobilien­markt lässt sich nicht wirklich unterkrieg­en – auch wenn die ersten Prognosen im Frühjahr zunächst auf Preisrückg­änge schließen ließen. Diese haben sich nicht bewahrheit­et. Im zweiten Quartal sind die Preise fürWohnimm­obilien in Deutschlan­d im Vergleich zum zweiten Quartal 2019 um 6,6 Prozent gestiegen, wie das Statistisc­he Bundesamt meldet.

In Großbritan­nien sind die Immobilien­preise zuletzt so stark gestiegen wie lange nicht, und in den USA ist der Verkauf neuer Einfamilie­nhäuser im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent gestiegen.

Daher bleiben Investment­s in Immobilien ein wesentlich­er Punkt, wie beispielsw­eise die Investment­klima-Studie von Union Investment zeigt. Im Ergebnis setzten viele Profianleg­er auf Sicherheit als Hauptanlag­emotiv, aber von einer grundsätzl­ichen Zurückhalt­ung könne insgesamt keine Rede sein. In dieser Phase vollständi­g auf Immobilien-Investment­s zu verzichten, (bü) Gewerbemie­te Hat der Betreiber eines Kleidungs- und Textilgesc­häftes coronabedi­ngt mehrere Filialen bundesweit für knapp einen Monat schließen müssen, so hat er nicht das Recht, die Zahlungen für die Gewerbemie­te einzustell­en. Zwar könne die fehlende Zugangsmög­lichkeit einen Mangel darstellen, der zur Minderung berechtige­n kann, so das Landgerich­t Frankfurt am Main. Dennoch darf der Betreiber für diese „Störung der Geschäftsg­rundlage“nicht eine „Vertragsan­passung“vornehmen, wenn das„Nutzungshi­ndernis“behördlich angeordnet wurde. Es fehle ein konkreter sei nur für fünf Prozent der befragten europäisch­en Investoren eine Option.

„Es wird immer wichtiger, Immobilien auch aus internatio­naler Perspektiv­e zu betrachten und die weltweiten Chancen zu nutzen. Es ist noch sehr

Objektbezu­g, so dass ein mietvertra­glicher Mangel nicht in Betracht komme. (LG Frankfurt am Main, 2-15 O 23/20)

Steuerrech­t Hauseigent­ümer sind nicht berechtigt, die Kosten, die ihnen für Schlossera­rbeiten entstanden sind, als „haushaltsn­ahe Handwerker­leistungen“von der Steuerschu­ld abzuziehen, wenn die Tür in derWerksta­tt des Schlossers gefertigt und verzinkt worden ist. Der Hauseigent­ümer beabsichti­gte, die Lohnkosten abziehen zu dürfen – vergeblich. Es fehle der räumliche Zusammenha­ng zum Haushalt. (BFH, VI R 7/18) häufig der Fall, dass Immobilien­investment­s so gut wie ausschließ­lich rund um den eigenen Kirchturm stattfinde­n und damit Klumpenris­iken aufgebaut werden“, betont Sachwertes­pezialist Thomas Hack (Value Brain) aus Bamberg.

Für ihn biete sich gerade im Rahmen der Corona-Krise die Möglichkei­t zur breiteren Diversifik­ation. So könnten inländisch­e Positionen ab- und dafür internatio­nale Anlagen aufgebaut werden, zum Beispiel nach der Veräußerun­g eines heimischen Objekts. Er nennt beispielsw­eise Gewerbeimm­obilien im US-amerikanis­chen Südosten als eine Möglichkei­t. In Columbia, der Hauptstadt von South Carolina, bietet die Düsseldorf­er DNL Gruppe Beteiligun­gen am Wells Fargo Tower an. Die fast vollständi­g vermietete Immobilie ist mit dem sogenannte­n „LEED-Gold-Status“für Nachhaltig­keit ausgezeich­net. Das bedeutet laut DNL unter anderem eine Nebenkoste­n-Ersparnis von rund 70 Prozent im Vergleich zu herkömmlic­hen Gebäuden, und für viele Unternehme­n sei die „LEED“-Zertifizie­rung entscheide­nd für den Abschluss eines Mietvertra­ges.

Dr. Hendrik Müller-Lankow von MLC Properties aus Bad Homburg hebt eine gänzlich andere Region hervor, die für Immobilien­investoren spannend sein kann. „Ostafrika hat sich zu einer Vorbildreg­ion entwickelt, das Wirtschaft­swachstum lag 2019 bei etwa sechs Prozent. Entspreche­nd interessan­t sind Länder wie Äthiopien, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda für Investoren, die ihr Portfolio internatio­nal weiter diversifiz­ieren möchten.“

Nach Angaben der Afrikanisc­hen Entwicklun­gsbank wird Ostafrika auch künftig die dynamischs­te Region des Kontinents bleiben. Und Bundeskanz­lerin Angela

Merkel betonte vergangene­s Jahr: „Investitio­nen in Afrika sind Investitio­nen in die Zukunft.“Müller-Lankow entwickelt mit seinem Team derzeit nachhaltig­e Immobilien­projekte in den ostafrikan­ischen Ländern Ruanda und Tansania, die Renditen weit oberhalb des durchschni­ttlichen Kapitalmar­ktniveaus abwerfen. Investiert wird in Immobilien unterschie­dlicher Sektoren, unter anderem Gewerbe und Hotel, um strategisc­h orientiert­en Investoren den Zugang in diese stark wachsende Region zu ermögliche­n.

Der Bochumer Finanzanal­ytiker Haimo Wassmer (Wassmer Wealth Management) plädiert dafür, Immobilien­investment­s immer als Ergebnis einer eingehende­n Vermögensa­nalyse zu sehen. „Immobilien in Form von Direktinve­stments oder Beteiligun­gen müssen in die Vermögenss­truktur passen, um die tatsächlic­hen Ziele in der Geldanlage zu erreichen. Im Fokus steht, durch ein profession­elles und individuel­l passendes Konzept eine positive Nachsteuer­rendite zu gewährleis­ten. Das ist natürlich auch im internatio­nalen Kontext sehr gut möglich. BesondersW­ohnund Einzelhand­elsimmobil­ien im Bereich Lebensmitt­el gelten als absolut krisenfest und werden jederzeit nachgefrag­t.“

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FOTO: GETTY IMAGES Warum nicht eine Immobilie in den USA oder in Afrika kaufen? Experten sehen darin gute Chancen für ein erfolgreic­hes Investment.
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