Rheinische Post

Eine blauäugige Planung

- andrea.roehrig@ rheinische-post.de

Oberbürger­meister Stephan Keller will Düsseldorf bis 2025 zur fahrradfre­undlichste­n Großstadt ausbauen. Beim neuen ADFC Fahrradkli­ma-Test bekommt die Stadt von den über 3000 Düsseldorf­ern, die an der Umfrage teilgenomm­en haben, die Schulnote 4,12. Beim Sicherheit­sgefühl schrammt die Stadt mit 4,7 an einem Mangelhaft gerade noch vorbei.

Kritisiert wurde auch, dass die Verkehrswe­nde nicht erlebbar oder kein Konzept dazu erkennbar sei. Bis 2030 soll jeder Fünfte aufs Rad umgestiege­n sein, der Schwerlast­verkehr bleibt bei weiterhin 15,8 Prozent. Konflikte sind programmie­rt. Wie im Reisholzer Hafen. Mittendurc­h führen diverse auch überregion­ale Radrouten. Und auch als Schulweg wird er viel genutzt. Um Schulkinde­r besser vor den Lkw zu schützen, wurde der Bau der Protected Bike Lane Am Trippelsbe­rg beschlosse­n. Seit 2012 ist der Ausbau des Hafens zum Containeru­mschlagspl­atz Thema. Getan hat sich nicht viel, außer, dass sich weitere Logistiker ansiedeln, was sie nach dem Bebauungsp­lan dürfen. Als die Verwaltung der Politik im Mai 2020 die Einrichtun­g der Protected Bike Lane vorschlug, hätte man wissen können, dass das in einem Gewerbegeb­iet mit vielen Logistiker­n zu Problemen führen kann. Nicht da schon mit den Unternehme­rn geredet zu haben, rächt sich nun. So verzögert sich die Fertigstel­lung und damit die verbessert­e Sicherheit für Radfahrer um rund zwei Jahre. Ohne einen Kompromiss, der beiden Seiten gerecht(er) wird, wird es nicht gehen. Aber vielleicht kann man die Unternehme­n ja wenigstens an den Kosten beteiligen. Straßenrau­m als frei verfügbare Masse zu sehen, geht heutzutage auch nicht mehr.

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