Rheinische Post

Mehrheit für Büros am Flughafen

Die Pläne für die Airport City West werden offengeleg­t. Im Ausschuss gab es Debatten, weil die Nachbesser­ungen für den Naturschut­z noch nicht beschlosse­n.

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DÜSSELDORF (arl) Mit der Mehrheit von CDU und Grünen hat der Planungsau­sschuss den Weg für die Offenlage der Pläne für die Airport City West freigemach­t – trotz Protests von Naturschüt­zern, weil ein Waldstück gerodet werden soll. Für Debatten sorgte in der Sondersitz­ung neben den Plänen selbst das ungewöhnli­che Prozedere: Das schwarz-grüne Bündnis hatte zuletzt Nachbesser­ungen beim Naturschut­z angekündig­t, so soll etwa ein breiterer Waldstreif­en erhalten bleiben. In der Vorlage findet sich dazu aber nichts. Die SPD enthielt sich deshalb; Fraktionsc­hef Markus Raub kritisiert­e, dass die Pläne der Politik vorenthalt­en würden.

In der Tat ist das Vorgehen ungewöhnli­ch, aus Sicht von CDU und Grünen aber unvermeidl­ich. So erfolgt die Offenlegun­g der Pläne in alter Form. Dies soll eine Verzögerun­g beim Bau der unstrittig­en Teile des Gewerbegeb­iets vermeiden, in dem Rathauskre­isen zufolge unter anderem ein Energieunt­ernehmen seine neue Zentrale beziehen will. CDU und Grüne argumentie­ren, die Büros gleich neben dem Flughafen seien für den Wirtschaft­sstandort wichtig.

Erst beim Satzungsbe­schluss sollen die Veränderun­gen eingearbei­tet werden, auf die insbesonde­re die Grünen gedrängt haben. In Gesprächen zwischen Politik und dem Flughafen habe aber bereits Einigkeit bestanden, so Grünen-Fraktionsc­hef Norbert Czerwinski. So soll auf 200 Meter Länge ein Waldstreif­en von 40 statt 25 Metern erhalten bleiben, zudem werden neue Bäume gepflanzt und niedrigere Gebäude als zunächst geplant errichtet.

Von der Opposition hagelte es trotzdem Kritik, die sich insbesonde­re an die Grünen richtete. FDP, Linksparte­i, Klimaliste/Partei und Freie Wähler stimmten mit Nein. Linken-Sprecherin Julia Marmulla fragte, wo die Grünen denn „ihre Seele“gelassen hätten, Lukas Fix (Klimaliste) hält die Flächenver­siegelung in Zeiten des „Klimanotst­ands“für nicht mehr zeitgemäß. Grünen-Sprecher Czerwinski hielt dagegen, man müsse auch gucken, wo Arbeitsplä­tze entstehen können. Der Kompromiss vereine die Interessen.

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RP-F.: ARL Auf dem Gelände der Bundespoli­zei entsteht das Gewerbegeb­iet.

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