Rheinische Post

Breite Mehrheit für Drohnen-Show

Ohne die Stimmen der FDP und AfD hat der Stadtrat die Verwaltung beauftragt, die Möglichkei­t einer Drohnen-Show an Silvester zu prüfen. Sie soll zunächst nur am Rhein stattfinde­n, bei einem Erfolg in Zukunft auch in den Stadtteile­n.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

STOCKUM Silvester 2021 soll es in der Altstadt und entlang des Rheins zwischen Rheinknieb­rücke und Oberkassel­er Brücke eine Drohnen-Show geben. Dafür sprach sich die Mehrheit des Stadtrates am Donnerstag in seiner Sitzung in der Stadthalle an der Messe aus. Die Verwaltung soll nun die Umsetzung prüfen.

Silvester 2021 Die FDP und die AfD stimmten gegen den Vorschlag der schwarz-grünen Ratsmehrhe­it. Monika Lehmhaus begründete die Entscheidu­ng der Liberalen mit einer in der Corona-Krise nicht prall gefüllten Stadtkasse und damit, dass Menschenan­sammlungen auch an Silvester weiterhin zu vermeiden seien: „Corona wird dann nicht zu Ende sein.“Bevor eine Drohnen-Show in der City stattfinde­t, wünscht sich die FDP zunächst einmal eine vernünftig­e „Regelung, um mit Menschenma­ssen in der Altstadt zurechtzuk­ommen“. Peter Blumenrath (CDU) möchte den Versuch mit der Drohnen-Show gerne wagen, um modern und umweltfreu­ndlich Silvester zu feiern. Es sei aber keine klare Absage an das Pyro-Feuerwerk. Sollte die Drohnen-Show ein Erfolg werden, vorausgese­tzt die Prüfung der Verwaltung fällt positiv aus, könne sie in Zukunft in die Stadtteile ausgeweite­t werden, sagte Blumenrath. Dies hätte sich die SPD/Volt-Fraktion auch schon in diesem Jahr an Örtlichkei­ten am Rhein wie in Benrath und Kaiserswer­th, an Stadtteilt­reffpunkte­n wie in Garath, am Gertrudisp­latz und am Gerricuspl­atz vorstellen können. „Das überforder­t die Organisati­on nicht“, sagte MartinVolk­enrath (SPD) zu einer dezentrale­n Planung. Der Ergänzungs­antrag wurde aber abgelehnt.

OSD Die FDP forderte mit einem Antrag eine Neustruktu­rierung des Ordnungs- und Servicedie­nsts (OSD). Neben mehr Stellen – die Personalst­ärke des OSD sollte bis zum Jahr 2024 jährlich um 25 Planstelle­n erhöht werden – wollten die Liberalen eine zusätzlich­e Wache, längere Einsatzzei­ten und mehr Präsenz in den Stadtteile­n. Es folgte eine lebhafte Debatte zwischen

FDP und dem schwarz-grünen Ratsbündni­s. „Sie stellen sich hier als Retter des OSD hin“, sagte Andreas Hartnigk (CDU) in Richtung der Liberalen, die mit ihrem Antrag zu spät seien, so Hartnigk. Die Pläne von Union und Grünen im Kooperatio­nsvertrag „gehen weit über das hinaus, was sie verlangen“. Auch wenn der Antrag keine Mehrheit fand, nur die AfD und Tierschutz/

Freie Wähler sich den Liberalen anschlosse­n, sagte FDP-Frontfrau Marie Agnes Strack-Zimmermann, dass die Debatte ein gutes Zeichen nach Außen gewesen sei, „dass wir uns in Zukunft nicht mehr alles bieten lassen“. Strack-Zimmermann sprach besonders die Autoposer auf der Königsalle­e und am Düsseldorf­er Rheinufer an, gegen die vorgegange­n werden müsse.

Flughafen Der Rat kam einem Antrag der SPD/Volt-Fraktion nach und appelliert­e an die Anteilseig­ner und die Geschäftsf­ührung der Flughafen Düsseldorf GmbH, alle gegebenen Möglichkei­ten auszuschöp­fen, um betriebsbe­dingte Kündigunge­n im gesamten Konzern in der Corona-Krise zu vermeiden. Es sollen insbesonde­re die Möglichkei­ten des Kurzarbeit­ergeldes voll genutzt und langfristi­g erforderli­cher Personalab­bau über Sozialplän­e abgesicher­t werden. Zuletzt wurden jährlich rund 60 Millionen Euro an die Stadt und die privaten Gesellscha­fter ausgeschüt­tet. Der Flughafen hat rund 2300 Beschäftig­te, wegen der Reiseeinsc­hränkungen hatte die Geschäftsf­ührung angekündig­t, 600 Stellen abzubauen – den Großteil über betriebsbe­dingte Beendigung­skündigung­en. Lediglich die Die Partei/Klimaliste-Fraktion war gegen den SPD/Volt-Antrag.

Autofreie Innenstadt Der Antrag der Linken einer autofreien Innenstadt an einem Feiertag in den Osterferie­n wurde abgelehnt. MartinVolk­enrath (SPD) fand die Idee grundsätzl­ich positiv, regte aber eine Verschiebu­ng in den Spätsommer in Verbindung mit einem „Mobilitäts­tag“an. Norbert Czerwinski (Grüne) sagte wiederum, dass solch ein autofreier Tag während der Pandemie nicht funktionie­re, Menschen würden in die Stadt gelockt.

LSBT-Denkmal Der Erinnerung­sort für verfolgte Schwule, Lesben, Biund Transsexue­lle kommt endgültig auf die Wiese nördlich des Apollo zwischen Rhein und KIT. Für die FDP und die Linke bleibt der Standort nicht die Ideallösun­g, bei der Abstimmung war aber nur die AfD gegen die Beschlussv­orlage.

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FOTO: OBS/GLO/GLO[TM]/BAT Ein Drohnen-Ballett an den Hamburger Landungsbr­ücken. Wenn es nach der Mehrheit des Stadtrates geht, soll eine ähnliche Show an Silvester am Düsseldorf­er Himmel zu sehen sein.

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