Die Schulen brauchen neue Konzepte
Wenn die Schule nächste Woche wieder beginnt, stellt sich die Frage nach dem Wie. Wird es beim Wechselunterricht bleiben? Oder müssen alle Jahrgänge bis auf die Grundschüler und die Abschlussklassen zurück in den Lockdown? Die Fragen sind nicht leicht zu beantworten angesichts der steigenden Infektionszahlen und der Rolle, die Selbsttests spielen können.
Viele Eltern, Lehrer und Schüler berichten, dass der Wechselunterricht vor den Osterferien nicht gut funktioniert hat. An Gesamtschulen mit ihrem Kurssystem etwa führte das Modell dazu, dass manche Fächer komplett ausfielen, wenn die Schülergruppen klein und konstant sein sollten. Auf der anderen Seite ist überraschend häufig zu hören, der Distanzunterricht sei zuletzt viel besser gewesen als sein Ruf – auch wenn dies sicher nicht für alle Schüler und alle Regionen gleichermaßen gilt. Gegen dieses Modell spricht auch, dass Kindern die psychische Belastung durch die häusliche Isolation zunehmend anzumerken war.
Wenn aber jedes getestete Unterrichtsmodell gravierende Schwächen hat, ist es Zeit für neue Konzepte. Eine Lösung könnte so aussehen: Vormittags folgen die Schüler zu Hause dem Distanzunterricht nach Stundenplan. Zugleich aber muss sich jedes Kind an zwei oder drei Nachmittagen für ein AG-Angebot in Präsenz entscheiden. Dabei sollte nicht das Lernen im Vordergrund stehen, sondern das soziale Miteinander in festen Gruppen.Wer Nachhilfe braucht, könnte sie dort in Anspruch nehmen. Zum Einsatz kommen könnten Lehrer, die ohnehin am Nachmittag unterrichten, Lehramtsstudierende oder Ganztagspersonal.
Und wenn dann auch noch jeder Schüler zweimal wöchentlich getestet wird, würde dieser Plan vieles vereinen, was zurzeit gefordert ist: soziales Miteinander, Lernen und Infektionsschutz.