Pflegekräfte zeigen Patienten ihr Gesicht hinter der Maske
Mit Foto-Buttons will man am St.-Martinus-Krankenhaus mehr Nähe zwischen Patient und Pflegekraft schaffen.
BILK Körperliche Nähe und persönlicher Kontakt zeichnen die Pflege aus. Doch Corona-Schutzvorkehrungen wie Maske tragen und Abstand halten erschweren das schon seit mehr als einem Jahr. Patienten kennen nicht einmal das Gesicht der Menschen, die sich um sie kümmern. Das St.-Martinus-Krankenhaus hat sich jetzt etwas einfallen lassen, um dennoch mehr menschliche Nähe zu ermöglichen.
Die Mitarbeiter des Hauses sind einzeln fotografiert worden, um daraus Foto-Buttons anzufertigen. Die tragen die Mitarbeiter jetzt immer an ihrer Arbeitsuniform und zeigen damit den Patienten, wie eigentlich das Gesicht hinter der Schutzmaske aussieht. „So sehe ich ohne Maske aus“, steht auf den Ansteckern.
„Neben dem Sicherheitsaspekt, der selbstverständlich jederzeit Vorrang hat, ist es uns ebenso wichtig, die persönliche, menschliche Komponente zwischen Patient und Pflegekraft trotz der gebotenen Distanz nicht zu vernachlässigen“, sagt Pflegedirektor Tim Plaggenborg.
Ziel sei es, etwas gegen die „Anonymität zu tun, die durch das Tragen von Masken und Schutzkleidung leichter als sonst entstehen kann“. Die Aktion sei inspiriert von einer Klinik in Spanien, die eine ganz ähnliche Aktion schon in der ersten Corona-Welle durchführte.
Die Resonanz auf die Foto-Aktion sei am St.-Martinus-Krankenhaus durchweg positiv. „Wir haben viele sehr nette Rückmeldungen zu dieser Idee bekommen – sowohl von Seiten der Patienten als auch von Mitarbeitern“, sagt Matthias Dworaczek, stellvertretender Pflegedirektor. Patienten freuten sich, den Menschen hinter der Maske kennenzulernen. „Das kommt gerade bei älteren Patienten sehr gut an und erleichtert die Kommunikation. Und: Sich selbst – oder ein Bild von sich – zu zeigen, ist ein Zeichen von Offenheit, Zugewandtheit und Vertrauen“, sagt Dworaczek. Indem die Mitarbeiter wieder ein Gesicht erhielten, sei „zumindest gefühlt auch wieder mehr Nähe zwischen Patient und Pflegekraft“.