LEG baut in Garath neue Wohnungen
87 Wohnungen sollen durch die Aufstockung von drei Mehrfamilienhäusern und den Bau von drei neuen Eckhäusern an der Wilhelm-Kreis-Straße entstehen. Noch gibt es nur eine Vorplanung. In der BV 10 gab es Kritik an der LEG.
Drei Eckhäuser und drei Mehrfamilienhäuser sollen an der Wilhelm-Kreis-Straße entstehen. Der Bau soll aber erst 2023 starten.
GARATH Verdichtung des vorhandenenWohnraumes ist ein Ansatz, wie neue Wohnungen in Düsseldorf in den kommenden Jahren entstehen können. In Garath ist dieses Vorgehen in dem Stadterneuerungsprojekt Garath 2.0 als ein Punkt zur Attraktivierung des Stadtteils festgeschrieben.Während die Rheinwohnungsbau bei der Sanierung ihres Bestandes an der Jakob-Kneip-Straße, sieben Häuserkomplexe mit mehr als 130 Wohnungen, schon in der Umsetzung ist und dort 14 Mehrfamilienhäuser um je eine Wohnung aufstockt, befindet sich die LEG noch in der Planungsphase.
Trotzdem waren am Dienstagabend zwei Mitarbeiterinnen des Wohnungsunternehmens der Einladung in die Sitzung der zuständigen Bezirksvertretung 10 gefolgt, um die Politiker frühzeitig über ihre Neubau- und Aufstockungspläne in der Siedlung an derWilhelm-Kreis-Straße zu informieren.
Geplant ist derzeit, die Häuser mit den Hausnummern 25, 35 und 43 um jeweils ein Stockwerk aufzustocken. Dabei sollen zusammen 36 neue Wohnungen in dem Viertel entstehen. Zudem plant die LEG den Bau von drei neuen Eckhäusern in den Lücken zwischen den Mehrfamilienhäusern mit jeweils 17 Wohnungen. So entstehen 87 neueWohnungen. Dabei sollen aber weder Spielplätze noch Freiflächen wegfallen, berichtete Geschäftsführerin Kathrin Köhling. 2023 könnte Baubeginn sein, Fertigstellung schon ein Jahr später. Doch noch befindet man sich in Gesprächen mit der Stadt, vom Stellen einer Bauvoranfrage ist das Unternehmen noch einige Schritte entfernt.
Mehrere Anregungen gaben die Bezirksvertreter den LEG-Vertreterinnen mit auf den Weg, wie die, die Mieter vorzeitig über das Projekt zu informieren oder auch zu klären, ob die geplanten Eckhäuser auch nicht die Frischluftschneise zubauen. Aber neben den Anregungen hagelte es auch Kritik. Denn in Garath sind es vor allem dieWohnungen der LEG, bei denen sich die
Beschwerden der Mieter häuften. „Wenn ich ein Mehrfamilienhaus in Garath sehe, kann ich auf den ersten Blick erkennen, welche der LEG gehören“, sagte Grünen-Mitglied Anke Nübold. In ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit im Stadtteil hat sie schon viele heruntergekommene LEG-Wohnungen von innen gesehen. So lautete auch der Wunsch aus den Reihen der BV 10 an das Unternehmen, nicht nur neueWohnungen zu bauen, sondern auch die alten zu sanieren und zu modernisieren.
Derzeit sind von den 1413 LEG-Wohnungen in Garath 34 Prozent energetisch saniert. Das heißt, sie haben eineWärmedämmung bekommen und die Fenster sind isolierverglast. In Düsseldorf unterhält man 5423 Wohnungen. 87 Prozent des Garather Wohnbestandes sind inzwischen aus der Preisbindung herausgefallen. Laut Köhling gibt es im Stadtteil mit zwei Prozent Fluktuation eine Zahl, die im Schnitt liege. Nach ihrenWorten vergehen vier bis sechs Wochen bis zu einer Neuvermietung. Probleme gibt es aus Sicht der Bezirkspolitiker nach wie vor mit der Erreichbarkeit des an der Fritz-Erler-Straße ansässigen Mieterbüros. Die drei vor Ort tätigen Mitarbeiter, so LEG-Geschäftsführerin Köhling, seien auch trotz Corona gut zu erreichen. Doch das wiesen sowohl Nübold als auch Linken-Vertreterin Angelika Kraft Dlangamandla zurück.
Auch derVorwurf, die LEG, die bis 2008 ja im Besitz des Landes war, sei nur ihren Aktionären verpflichtet, wies Köhling zurück. So habe das Unternehmen 2020 die Stiftung „Dein Zuhause hilft“gegründet und mit 16 Millionen Euro ausgestattet. Damit wird unter anderem in der Hochhaussiedlung in Hassels-Nord das Jugendzentrum Jumpers gefördert. Ein ähnliches Engagement kann sich Kathrin Köhling auch für Garath vorstellen: In Hassels habe man sich mit den Netzwerkpartnern zusammengetan und überlegt, was die Siedlung mit ihrer multikulturellen Bewohnerschaft brauche.
Ebenfalls unter die Baulupe will die LEG das Thema klimafreundlicheres Bauen nehmen. So sei ein Wohnungsbestand in Mönchengladbach mit Photovoltaik ausgestattet worden. Auch E-Ladesäulen kann Köhling sich vorstellen.